Saudi-Arabien: Keine größere Bodenoffensive begonnen

Zwei bewaffnete Männer sitzen auf der Ladefläche eines Pickups mit einem montierten Maschinengewehr.
Ein Sprecher dementiert Medienberichte über den Einsatz von Bodentruppen in Jemen.

Die von Saudi-Arabien geführte Koalition hat nach Angaben eines Sprechers keine größere Offensive im Jemen eingeleitet. Damit reagierte das Bündnis am Sonntag auf einen Zeitungsbericht, dass "arabische Bodentruppen" in der südjemenitischen Hafenstadt Aden eingetroffen seien und in die Kämpfe gegen die Houthi-Rebellen eingegriffen hätten.

Zuvor wurden Berichte publiziert, dass Bodentruppen die sogenannten Volkskomitees, die an der Seite der jemenitischen Regierungstruppen gegen die Houthis kämpfen, unterstützen sollten. Saudi-Arabien bekämpft seit Ende März an der Spitze einer überwiegend sunnitischen Militärallianz die Rebellen der schiitischen Houthi-Miliz im Jemen. Bisher waren die Houthi-Stellungen nur aus der Luft angegriffen worden, Bodentruppen kamen nicht zum Einsatz. Vor einigen Tagen hatte das Außenministerium in Riad mitgeteilt, dass saudi-arabische Bodentruppen einen Houthi-Angriff an der Grenze zwischen beiden Ländern abgewehrt hätten.

HRW: Einsatz von Streubomben

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat unterdessen der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition den Einsatz geächteter Streumunition aus US-Beständen vorgeworfen. Unter anderem Fotos und ein Video zeigten, dass entsprechende Bomben in den vergangenen Wochen bei Luftangriffen auf Stellungen der Houthi-Miliz im Norden des Landes abgeworfen worden seien, erklärte HRW am Sonntag.

Laut Satellitenbildern seien Bombensplitter auf einer landwirtschaftlichen Fläche wenige hundert Meter von bewohntem Gebiet niedergegangen. Streubomben setzen hunderte kleinerer Bomben frei. Viele Blindgänger explodieren jedoch erst Jahre später. Genau wie Landminen geht die Munition bei Berührung in die Luft - wer nicht sofort getötet wird, überlebt meist schwer verstümmelt.

Sonderfall: USA und Jemen

Nach einem von 116 Staaten unterzeichneten Vertrag aus dem Jahr 2008 ist Streumunition international verboten. Saudi-Arabien, die USA und der Jemen schlossen sich dem Abkommen jedoch bisher nicht an. Saudi-Arabien bekämpft seit Wochen an der Spitze einer überwiegend sunnitischen Militärallianz die Rebellen der schiitischen Houthi-Miliz im Jemen.

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