Jemen: Kampfhubschrauber tötet offenbar Flüchtlinge

Viele Menschen versammeln sich an einem Hafen, einige auf Booten, andere am Ufer.
Vor der Küste des Jemen wurde ein Boot von einem "Apache"-Hubschrauber beschossen.

Vor der Küste des Jemen sollen nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters 31 Flüchtlinge aus Somalia ums Leben gekommen sein. Ihr Boot wurde in der Meeresstraße Bab al-Mandab von einem "Apache"-Kampfhubschrauber angegriffen. 80 Flüchtlinge konnten gerettet werden. Die Menschen aus Somalia sollen offizielle Dokumente der UNO-Flüchtlingshilfeorganisation UNHCR dabei gehabt haben.

Wer für den Angriff auf das Boot verantwortlich ist, steht nicht fest. "Apache"-Hubschrauber werden zwar in den USA produziert, aber auch an verbündete Armeen geliefert. Im jemenitischen Bürgerkrieg hat zuletzt das saudi-arabische Militär mehrfach Stellungen der Huthi-Milizen mit Apache-Hubschraubern beschossen.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Houthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe gegen die Rebellen und unterstützt damit die Hadi-Truppen. In dem Konflikt wurden nach UNO-Angaben bereits fast 7.700 Menschen getötet und mehr als 42.000 weitere verletzt.

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