Saudi-Arabien erklärt Luftschläge für beendet

Blick über eine Stadt mit traditioneller Architektur und einem Minarett, im Hintergrund ein Hügel und Rauch.
Nach vier Wochen wurde das Bombardement beendet. Eine Waffenruhe sei dies aber nicht.

Nach vierwöchigen Luftangriffen hat die arabische Militärkoalition gegen die schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen das Ende ihres Einsatzes bekannt gegeben. Im saudi-arabischen Staatsfernsehen hieß es dazu am Dienstag seitens eines Sprechers, der Einsatz sei "erfolgreich" verlaufen. Nun läutet die von Saudi-Arabien geführte Allianz eine neue Phase im Einsatz ein. Schwere Waffen und Raketen der Aufständischen seien zerstört worden.

Ab Mitternacht sollte demnach auf die Operation "Sturm der Entschlossenheit" ein Einsatz mit Namen "Wiederherstellung der Hoffnung" folgen. Im Zuge dessen könne es Militäreinsätze geben, sollten es die Befehlshaber für nötig halten: "Wir sprechen nicht von einer Waffenruhe." Die Operation "Wiederherstellung der Hoffnung" habe eine "militärische Komponente". Sie werde die Überwachung der Lage aus der Luft und von See aus einschließen. Die Huthi-Milizen würden angegriffen, "wenn sie versuchten Zivilisten Schaden zuzufügen".

Die US-Regierung zeigte sich erfreut über die Beendigung der Luftangriffe im Jemen durch die arabische Militärkoalition. "Wir unterstützen weiterhin die Wiederaufnahme eines von der UNO unterstützten politischen Prozesses und die Erleichterung von humanitärer Hilfe", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Alistair Baskey, am Dienstag in Washington.

2000 Angriffe

Seit dem 26. März flog eine von Riad angeführte arabische Militärkoalition nach eigenen Angaben mehr als 2000 Angriffe auf die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee, die sich seit Wochen heftige Kämpfe mit den Regierungstruppen von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi liefern.

Knapp 1000 Tote

Bei dem Konflikt im Jemen sind seit Mitte März nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation fast tausend Menschen getötet worden. Wie die WHO am Dienstag in Genf mitteilte, starben seit dem 19. März mindestens 944 Menschen, 3.487 weitere seien verletzt worden. Der Bericht mit den Zahlen aus Krankenhäusern stammt vom 17. April, vermutlich seien weitaus mehr Menschen gestorben oder verletzt worden. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.

Im Jemen herrscht derzeit Bürgerkrieg. Die Aufständischen kämpfen in dem Land gegen Anhänger des geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Das benachbarte Saudi-Arabien, das mit dem Iran um die Vorherrschaft in der Region wetteifert, unterstützt Hadi. Seit Wochen bombardiert eine von Riad geführte regionale Allianz Stellungen und Waffenlager der Houthis. Die USA unterstützen das Bündnis mit Waffen und Geheimdienst-Erkenntnissen. Der Iran hat die Angriffe verurteilt. Teheran bestreitet, die Houthi-Rebellen mit Waffen auszurüsten.

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