Israelische Regierung: Sturz der Hamas "definitiv eine Option"

Israelischer Energieminister Steinitz meint Szenario sei "näher als je zuvor".

Die israelische Regierung ist notfalls dazu bereit, die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas zu stürzen. Dies sei "definitiv eine Option", sagte Energieminister Juval Steinitz am Sonntag in Tel Aviv. Das Szenario sei "näher als je zuvor", wenn Israel keine andere Wahl gelassen werde.

Zugleich betonte er, seine Regierung habe kein Interesse an einem erneuten Krieg mit der Hamas. Steinitz ist Mitglied des Sicherheitskabinetts von Regierungschef Benjamin Netanyahu.

Israelische Regierung: Sturz der Hamas "definitiv eine Option"

Energieminister Juval Steinitz

Entspannung am Wochenende

Nach israelischen Luftangriffen als Reaktion auf Beschuss aus dem Gazastreifen hatte sich die Lage in Israel und dem palästinensischem Küstengebiet am Wochenende zunächst entspannt. In der Nacht auf Freitag hatten militante Palästinenser nach eigenen Angaben ein Ende der Kämpfe mit Israel verkündet. Ein Sprecher der radikalislamischen Hamas erklärte jedoch, die wöchentlichen Proteste am Grenzzaun gingen weiter.

Die israelische Armee hatte bis Donnerstagfrüh rund 150 Raketen gezählt, die aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert wurden. Mehr als 30 palästinensische Raketen wurden abgefangen, der Rest schlug meist auf freiem Gelände ein, wie die Armee mitteilte. Sie attackierte nach eigenen Angaben daraufhin mehr als 150 militärische Ziele im Gazastreifen - unter anderem Trainingscamps, Lagerstätten und eine Waffenfabrik.

Mehr als 160 Tote seit Ende März

Seit Ende März sind bei Protesten und Zusammenstößen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 160 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen.

Die Palästinenser fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Recht auf Rückkehr in ihre frühere Heimat oder die ihrer Eltern und Großeltern. Diese Dörfer oder Städte gehören heute zum israelischen Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Israel lehnt die Forderungen ab.

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