Israel: Wieder Protest gegen Regierung und für Geisel-Deal
Tausende Israelis haben am Dienstagabend den vierten Tag in Folge gegen die Regierung und für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert.
Die Demonstranten versammelten sich israelischen Medien zufolge mit Fackeln in der Hand in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem. Sie forderten demnach auch erneut Neuwahlen.
Mehrtägige Protestaktion
Die Mutter eines entführten Mannes warf Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Berichten zufolge in einer Ansprache vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen. Seit Sonntag gibt es in Jerusalem Großkundgebungen, die sich gegen die Regierung richten. Demonstranten bauten im Rahmen der mehrtägigen Protestaktion auch 100 Zelte vor dem Parlament auf.
Am Samstag hatten zudem in Tel Aviv, Haifa und anderen Städten Menschen gegen Netanyahus Führung demonstriert. Angehörige der Geiseln werfen ihm immer wieder vor, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.
Israel will Hamas im Gazastreifen zerschlagen
Der rechtskonservative Regierungschef weist die Kritik zurück. Er sei verpflichtet, alle Geiseln heimzuholen, sagte er kürzlich. Eine Neuwahl wiederum werde die Verhandlungen über eine Freilassung weiterer Geiseln lähmen und "ein Ende des Krieges herbeiführen, bevor die Ziele erreicht sind", so Netanyahu. Israel will die islamistische Hamas im Gazastreifen zerschlagen.
Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der Hamas, um eine neue Feuerpause und einen Austausch aus Israel verschleppter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Knapp 100 Entführte in der Gewalt der Islamistenorganisation dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.
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