Israel: Haben 2007 mutmaßliches AKW in Syrien zerstört

Erstmals bekannte sich die israelische Regierung zu einem Luftschlag 2007. Das sei auch eine Warnung an den heutigen Iran.

Israel hat sich erstmals zur Zerstörung eines mutmaßlichen Atomreaktors in Syrien vor mehr als zehn Jahren bekannt und dies als Warnung an den heutigen Iran bezeichnet. Der Erfolg der Operation 2007 sei ein Signal dafür, dass Israel seinen Feinden niemals den Besitz von Atomwaffen erlauben werde, erklärte Geheimdienstminister Israel Katz am Mittwoch über Twitter.

Damals sei es Syrien gewesen, heute der Iran. Das israelische Militär veröffentlichte zudem Dokumente, Fotos und Videoaufnahmen, welche die Zerstörung der Anlage Al-Kubar nahe Deir al-Zor in Syrien zeigen sollen. Der Reaktor sei mit nordkoreanischer Hilfe errichtet worden. Er habe sich kurz vor der Fertigstellung befunden.

Syrien hatte bereits 2007 den Angriff vermeldet und mitgeteilt, ein Eindringen israelischer Kampfflugzeuge sei zurückgeschlagen worden. Berichte über den Bau eines Atomreaktors hat die Regierung in Damaskus stets ebenso zurückgewiesen wie eine atomare Zusammenarbeit mit Nordkorea. Die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) hat dagegen erklärt, dass es sich bei der Anlage "sehr wahrscheinlich" um einen Reaktor gehandelt habe.

Die Region Deir al-Zor wurde nach Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs 2011 von der Islamisten-Miliz IS erobert. Hätte es dort einen aktiven Reaktor gegeben, hätte dies ernsthafte strategische Auswirkungen auf Syrien und Israel sowie den gesamten Nahen Osten gehabt, erklärte das israelische Militär am Mittwoch.

In den vergangenen Monaten hat Israel wiederholt ein härteres Vorgehen der USA und der internationalen Gemeinschaft gegen den syrischen Verbündeten Iran verlangt. Die Motivation der Feinde Israels sei in den vergangenen Jahren gestiegen, sagte Verteidigungsminister Avigdor Lieberman. In gleichem Maße sei jedoch auch die Kampfkraft der israelischen Streitkräfte gewachsen.

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