Islamist tötete in Bosnien Polizisten
Ein Polizist serbischer Herkunft ist am Montagabend bei einem Angriff in der ostbosnischen Stadt Zvornik von einem radikalen Islamisten getötet worden, zwei weitere wurden verletzt. Der Hohe Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft, Valentin Inzko, verurteilte den Mord gegenüber der APA auf das Schärfste, "egal welche Gründe zu dieser Tat geführt haben könnten."
Laut bosnischen Medienberichten drang der Angreifer gegen 19.00 Uhr in die Polizeistation unter "Allahu Akbar"-Rufen (Gott ist groß) ein. Er soll nach Angaben des Internetportals "Nezavisne novine" mit seinem Auto vor die Polizeistation in Zvornik gefahren sein. Als er daraufhin aufmerksam gemacht worden worden sei, dass an jener Stelle das Parken verboten wäre, begann er zu schießen, berichtete das Internetportal.
Suche nach Motiv
Unbestätigten Medienberichten zufolge wurde bei der Schießerei auch der Angreifer getötet. Der bosnisch-serbische Präsident Milorad Dodik bezeichnete den Überfall als einen Terrorangriff auf die Institutionen bezeichnet und beschuldigte in einer ersten Reaktion die bosnischen Sicherheitsstrukturen, funktionsunfähig zu sein. Es würde potenzielle Terror-Schläfer geben, die jederzeit bereit seien, einen Terrorakt vorzunehmen, wurde Dodik von Medien zitiert.
Die Staatsanwaltschaft wollte feststellen, ob es sich um einen terroristischen motivierten Mord mit islamistischen Hintergrund handeln könnte. Der 24-jährige mutmaßliche Täter könnte aus dem Umfeld der Wahabiten-Bewegung in Bosnien stammen.
Inzko für mehr Kooperation
Im Gegenteil: "Die Zusammenarbeit verschiedener Polizeistrukturen innerhalb des Landes und in der Region muss sogar intensiviert werden", forderte Inzko. Nur so könne der Terrorismus effizient bekämpft werden. Niemand dürfe "diesen zutiefst tragischen Fall" zum Anlass nehmen, um Zwietracht zu säen. Vielmehr sollten "die Einheit des Landes und die Zusammenarbeit der Menschen und der Institutionen gestärkt werden." Verurteilungen des Anschlags kamen aus allen Bevölkerungsgruppen, so äußerten sich neben Vertretern der Kroatien und Serben auch die muslimischen Bosniaken (Muslime) ablehnend.
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