IS bestätigt Tod von "Omar dem Tschetschenen"
Einer der höchsten Anführer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist nach Angaben von Anhängern der Extremisten bei Kämpfen im Irak ums Leben gekommen. Der unter dem Kampfnamen "Omar der Tschetschene" bekannte Tarkan Batiraschwili wurde rund 120 Kilometer südlich der nordirakischen Stadt Mossul getötet, wie die IS-Nachrichtenagentur Amak am Mittwochabend mitteilte.
Diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Das Pentagon hatte ein Kopfgeld von 4,5 Millionen Dollar (4,06 Mio. Euro) auf Batiraschwili ausgesetzt. Es hatte seinen Rang im IS als "gleichbedeutend mit einem Verteidigungsminister" eingestuft. Omar al-Shishani, wie er auf Arabisch hieß, wurde in der damaligen Sowjetrepublik Georgien geboren, sein Name bedeutet auf arabisch "der Tschetschene". In der Kaukasusrepublik hatte er an der Seite tschetschenischer Rebellen gegen die russische Armee gekämpft, später war er Mitglied der regulären georgischen Streitkräfte. Danach tauchte er in Nordsyrien als Chef einer Truppe ausländischer Kämpfer auf und wurde rasch einer der wichtigsten Befehlshaber des IS.
Bereits im März gemeldet
Es hatte bereits im März Meldungen gegeben, der aus Georgien stammende Batiraschwili sei bei einem US-Luftschlag in Syrien getötet worden. Damals hieß es zunächst, der Mann mit dem auffälligen roten Bart sei schwer verletzt worden. Einige Tage später erklärten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und das Pentagon in Washington, er sei in der nordsyrischen IS-Hochburg Al-Raqqa an seinen schweren Verletzungen gestorben.
Details zum Zeitpunkt und den Umständen von Batiraschwilis Tod machte Amak nicht. Es hieß nur, er sei in der Stadt Al-Shirquat ums Leben gekommen, als er an der Abwehr eines Angriffs beteiligt gewesen sei. Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte sieht in der Meldung eine Propaganda des IS. Die Miliz wolle damit zeigen, dass ihr Anführer im Kampf gestorben und nicht durch einen Luftangriff getötet worden sei, sagte der Leiter der Menschenrechtler, Rami Abdel Rahman.
Aber erst jetzt getötet?
Der irakische IS-Experte Hischam al-Hashimi erklärte hingegen, er tendiere zu der Meinung, dass Batiraschwili im März verletzt und erst jetzt getötet worden sei. Die Miliz habe einen charismatischen Anführer verloren, der insbesondere Freiwillige aus dem Kaukasus und anderen Ländern der früheren Sowjetunion angezogen habe.
Mehrere Anführer tot
Die sunnitischen Extremisten hatten in den vergangenen Monaten bereits mehrere Anführer verloren. US-Verteidigungsminister Ashton Carter erklärte Ende März, auch IS-Vize und -Finanzchef Abd al-Rahman al-Qaduli sei bei einer Militäroperation getötet worden. "Wir eliminieren systematisch ihr Kabinett", sagte Carter damals.
Auch über den Tod und schwere Verletzungen von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi gab es in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte. Diese wurden aber nie offiziell bestätigt.
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