Irans Präsident verschärft Ton gegen USA und droht mit Öl-Blockade

Irans Präsident verschärft Ton gegen USA und droht mit Öl-Blockade
Warnung an Trump: "Spiele Sie nicht mit dem Schwanz des Löwen" - Krieg mit Iran sei "Mutter aller Kriege".

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat im Konflikt mit den USA den Ton verschärft und mit einer Blockade der Ölexport-Routen am Persischen Golf gedroht. US-Präsident Donald Trump warnte er, nicht mit dem Feuer zu spielen - dafür bemühte Rouhani am Sonntag eine persische Redewendung: "Mister Trump, spielen Sie nicht mit dem Schwanz des Löwen. Dies würde nur zu Bedauern führen."

Der iranische Präsident unterstellte Trump, mit seinen Sanktionen eine Politik der Vernichtung des Irans zu beabsichtigen. "Die Amerikaner sollten aber wissen, dass Frieden mit dem Iran die Mutter aller Frieden ist (...) genauso wie ein Krieg die Mutter aller Kriege wäre", sagte Rouhani. Trump war Anfang Mai aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und hatte neue Sanktionen gegen das Land angekündigt.

Blockade der Straße von Hormuz

Schon während seines Besuchs Anfang des Monats in der Schweiz und Österreich hatte Rouhani angedeutet, dass der Iran bei US-amerikanischen Ölsanktionen die Straße von Hormuz am Persischen Golf schließen und damit den gesamten Ölexport der Region blockieren könnte. Jetzt sagte er: "Wir haben mehrere Routen (für den weltweiten Ölexport am Persischen Golf; Anm.) ... und deren Sicherheit haben schon immer nur wir garantiert."

Rückendeckung erhielt Rouhani vom oberstem Führer der Irans, Ayatollah Ali Khamenei. Dieser erteilte Forderungen im eigenen Land nach Verhandlungen mit den USA eine klare Absage. "Es wäre ein riesengroßer Fehler zu glauben, dass wir über Verhandlungen mit den USA die Probleme lösen könnten", sagte Khamenei am Samstag. Den Amerikanern könne und dürfe man nicht trauen. Der Ausstieg der USA aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 zeige, dass nicht mal ihre Unterschrift etwas wert sei.

Teheran hatte sich im Gegenzug für wirtschaftliche Lockerungen und mehr Investitionen ausländischer Unternehmen dazu bereit erklärt, sein Atomprogramm aufzugeben und sich Kontrollen zu unterwerfen. Die Europäer bemühen sich, die Vereinbarung trotz des amerikanischen Drucks am Leben zu halten.

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