Irans Jugend beklagt Hürden nach Europa
Internet-Surfen im Iran ist ein Hürdenlauf. Apps und Seiten, die noch in Istanbul problemlos aufgehen, erzeugen hier nur ungewohnte Standbilder: ein paradiesischer Garten, eine Szene mit bunten Vögeln oder nur ein schlichtes Standbild mit persischen Schriftzeichen. Was ins Netz darf und was draußen bleiben muss, entscheidet allein der staatliche Internet-Provider. Es ist ein selbstbewusster Akt der Zensur: Der Staat habe dafür zu sorgen, so die Begründung, seine Bürger vor schädlichen Einflüssen aller Art zu schützen.
Für junge Leute in Teheran ist das im Alltag aber ihr geringstes Problem. Mit dem Internet-Anschluss wird gegen einen Aufschlag unter der Hand die Umgehung der staatlichen Sperren mitverkauft. Sie leiden vielmehr darunter, dass sie so zwar alles von der Welt sehen, aber nur sehr wenig von dem haben können, was sie wollen.
Traum und Wirklichkeit
Der 27-jährige Außenminister nahm sich gut eine Stunde Zeit, um abseits der hochoffiziellen Termine "Vertreter der Zivilgesellschaft" zu treffen. Unaufdringlich, aber effizient moderierte Kurz die Gesprächsrunde mit den Gleichaltrigen, die anfangs aus dem Staunen nicht herauskommen, dass ihnen hier der Außenminister gegenübersitzt.
Zum Abschluss seines zweieinhalbtägigen ersten Besuchs im Iran traf Kurz am Montag Präsident Hassan Rohani und Ex-Präsident Ali Rafsandjani, heute Präsident des Schlichtungsrates. Rohani erneuerte seine Einladung an seinen österreichischen Amtskollegen Heinz Fischer.
Das Thema Internet holte Sebastian Kurz im Iran zuletzt auch persönlich ein. Er wollte Bilder von seiner ersten Iran-Reise auf Facebook und Twitter hochladen und scheiterte daran, dass beide sozialen Medien im Iran gesperrt sind. Allen Fragen danach wich der offizielle Iran nur diplomatisch aus: Die Türkei und China hätten größere Schwierigkeiten mit Twitter & Co als der Iran.
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