Iranischer Öl-Tanker: Gibraltar widersetzt sich den USA

In der Nacht auf Montag soll das Schiff die britischen Gewässer verlassen und weiterfahren dürfen.

Der vor Gibraltar liegende iranische Öltanker "Adrian Darya-1" wird nach iranischen Angaben in der Nacht auf Montag die Gewässer des britischen Territoriums verlassen. Der iranische Botschafter in Großbritannien, Hamid Baeidinejad, gab den Zeitpunkt am Sonntag auf Twitter bekannt.

"Zwei Expertenteams sind auf dem Weg nach Gibraltar, um das Schiff startklar zu machen. ... Wir gehen davon aus, dass der Tanker noch heute Abend auslaufen kann", twitterte der Diplomat.

USA wollten Beschlagnahmung

Zuvor hatte Gibraltar eine Bitte der USA abgewiesen, den Tanker und seine Ladung zu beschlagnahmen. Dies sei nach EU-Recht nicht möglich, teilte die Regierung mit. Ein US-Bundesgericht hatte den Schritt angeordnet. Die USA sehen Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden, die von der Regierung in Washington als Terror-Organisation eingestuft wird.

Umbenennung

Der Tanker war am 4. Juli vor der Küste Gibraltars von der britischen Marine gestoppt worden. Grund war der Verdacht, dass es unter Verstoß gegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien schmuggeln sollte. Der Iran bestreitet den Vorwurf. Das Schiff ist inzwischen von "Grace 1" in "Adrian Darya-1" umbenannt worden und fährt unter iranischer Flagge.

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