Iran: Frauen werden anders verletzt als Männer

Ghazal Ranjkesh
Nach der ersten Hinrichtung eines Demonstranten wehrt sich das Mullah-Regime gegen „heuchlerische Belehrungen“ aus dem Westen.

„Sie haben jemanden, den sie auf der Straße nicht töten konnten, ins Gefängnis gebracht und dort getötet“, kommentiert die iranische Pop-Diva Googosh aus dem Exil die Hinrichtung von Mohsen Shekari. Der 23-Jährige war der erste Demonstrant, der seit Beginn der Protestbewegung offiziell hingerichtet wurde. Die Familie von Shekari wurde bis zuletzt in dem Glauben gelassen, er könne in Berufung gehen, wenn sie mit seinem Fall nicht an die Öffentlichkeit geht. Sie blieb still. 18 Tage nach seinem Schauprozess ohne eigenen Anwalt wurde er im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran erhängt. Das ist sogar für iranische Verhältnisse sehr schnell.

Sein Zellengenosse berichtet, dass Shekari selbst bis zur Hinrichtung an seine Freilassung glaubte. Im Gefängnis sprach er ständig über seine Barista-Passion und über sein Lieblingscomputerspiel: „God of War“ (Gott des Krieges). In dem mythischen Abenteuer-Spiel müssen Vater und Sohn nordische Götter und Bestien bekämpfen, um ihre Familie zu beschützen.

Dieses Video zeigt Shekaris Familie, kurz nachdem sie von seiner Exekution erfuhr:

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