Iran droht Trump bei Ausstieg aus Atomdeal mit "Überraschung"

Der 12. Mai gilt als mögliche Frist für die Wiedereinführung von US-Sanktionen.

Der iranische Atomchef hat mit einer "Überraschung" gedroht, sollte US-Präsident Donald Trump nächsten Monat aus dem Wiener Atomabkommen aussteigen. Ali Akbar Salehi sagte nicht, wie die Überraschung aussehen würde, sprach aber am Donnerstag von einem "speziellen Daumendruck" Irans.

Der Begriff Daumendruck bedeutet im Persischen eine harsche Reaktion, wobei die Gegenseite dann ihr blaues Wunder erleben würde.

"Wir wollen in dem Deal bleiben, aber wir können auch anders", sagte der Vizepräsident und Chef der iranischen Atomorganisation. Wegen Trumps unberechenbarer Politik stehe der Iran in diesem Jahr "vor einer großen politischen Herausforderung". "Daher sollten alle im Land auf der Hut sein", sagte Salehi laut Nachrichtenagentur IRNA.

Weder kompletter Ausstieg noch Überarbeitung des Deals

Trump hatte zuletzt betont, er wolle entweder einen kompletten Ausstieg aus dem Deal oder dessen Überarbeitung im Rahmen von Neu- und Nachverhandlungen. Der 12. Mai gilt als mögliche Frist für die Wiedereinführung von US-Sanktionen gegen den Iran - dies könnte das Ende des Abkommen bedeuten.

Der Iran lehnt Nachverhandlungen ab, besonders wenn sie auch das umstrittene Raketenprogramm des Landes beinhalten sollten. Teheran droht in dem Fall sogar, aus dem Deal auszusteigen und sein Atomprogramm ohne die im Abkommen vorgesehenen Einschränkungen wieder aufzunehmen.

Das Atomabkommen mit dem Iran wurde 2015 von den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland ausgehandelt. Der Iran verpflichtet sich darin, für mindestens ein Jahrzehnt wesentliche Teile seines Atomprogramms drastisch zu beschränken, um keine Atomwaffe bauen zu können. Im Gegenzug wurden die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben und eine Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen mit dem Westen in Aussicht gestellt.

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