Lange Haft oder Todesstrafe: Iran wirft britischen Touristen Spionage vor

Lange Haft oder Todesstrafe: Iran wirft britischen Touristen Spionage vor
Das Paar soll Verbindungen zu westlichen Geheimdiensten unterhalten haben. Beweise dafür gibt es keine.

Irans Justiz wirft einem britischen Paar Spionage vor. "Die Personen wurden in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden überwacht und schließlich vom Geheimdienst der Revolutionsgarden der Provinz Kerman festgenommen", sagte Justizsprecher Asghar Jahangir laut der Nachrichtenagentur Misan. Irans Justiz wirft den Touristen Zusammenarbeit mit Organisationen vor, die Verbindungen zu westlichen Geheimdiensten unterhalten sollen. Beweise wurden dafür nicht geliefert.

Paar war auf Weltreise mit dem Motorrad

Bei Spionagevorwürfen im Iran droht jahrelange Haft - im Extremfall gar ein Todesurteil. Die Inhaftierten sollen Anfang 50 sein. Der BBC zufolge waren sie mit Motorrädern auf Weltreise nach Australien.

Über das britische Außenministerium ließ die Familie der beiden mitteilen: "Diese unerwartete Wendung hat bei unserer gesamten Familie große Besorgnis ausgelöst." Die Familie sei in Zusammenarbeit mit der britischen Regierung sehr darauf bedacht, Sicherheit und Wohlergehen des Paares zu gewährleisten. Berichten zufolge war das Paar Ende Dezember von Armenien in den Iran eingereist und hätte bereits Anfang Jänner in Pakistan sein wollen. Ihre Reise ist in den sozialen Medien zu verfolgen.

Spionagevorwürfe gegen Europäer auch in anderen Fällen

Mehrere Europäer sitzen im Iran in Haft, darunter auch Deutsche. Kritiker werfen Teheran vor, Ausländer als politische Geiseln festzuhalten. Die iranische Regierung weist dies zurück und begründet Festnahmen meist mit Spionagevorwürfen. So nahmen Sicherheitskräfte im Mai 2020 einen Franzosen fest, der mit einer Drohne fotografiert haben soll – er kam erst nach drei Jahren frei. Wie viele Europäer derzeit im Iran inhaftiert sind, ist unklar.

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