Iran-Abkommen: Merkel kritisiert Ausstieg der USA

Iran-Abkommen: Merkel kritisiert Ausstieg der USA
Deutsche Kanzlerin hält den Iran-Deal für "alles andere als ideal", aber "wir glauben, man kann besser sprechen, wenn man in diesem Abkommen bleibt".

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat den Ausstieg der USA aus dem Iran-Abkommen erneut deutlich kritisiert, gleichzeitig aber die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen betont. "Trotz aller Schwierigkeiten, die wir in diesen Tagen haben, sind und bleiben die transatlantischen Beziehungen von herausragender Bedeutung", sagte die CDU-Vorsitzende am Mittwoch im Deutschen Bundestag.

Das Atomabkommen nannte Merkel "alles andere als ideal". Aber sie betonte, dass sich der Iran an die Verpflichtungen aus dem Abkommen halte. Die Kanzlerin zeigte sich auch im Grundsatz mit US-Präsident Donald Trump, der das Abkommen einseitig aufkündigte, einig, dass es Handlungsbedarf beim Raketenprogramm Teherans und beim Agieren des Iran in den Konflikten im Nahen Osten gebe. Dies müsse aber ausgehend von dem bestehenden Abkommen angegangen werden, betonte sie. "Wir glauben, man kann besser sprechen, wenn man in diesem Abkommen bleibt", sagte Merkel.

Der Ausstieg Trumps aus dem Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe hatte vergangene Woche eine Debatte darüber ausgelöst, wie viel das Bündnis zwischen Europa und Nordamerika noch wert ist. Merkel betonte die Bedeutung der Einbindung Deutschlands in die NATO und in die Europäische Union. "Ein Land alleine kann Sicherheit nicht garantieren", sagte sie. Europa müsse sein Schicksal künftig aber mehr als bisher in die eigene Hand nehmen.

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