Armee startete Offensive auf Rebellenhochburg
Die irakische Armee hat nach Angaben von Soldaten einen Anlauf zur Rückeroberung der Rebellenhochburg Tikrit unternommen. Irakische Sicherheitskräfte sind nach offiziellen Angaben bereits in die von Rebellen gehaltene Stadt Tikrit einmarschiert. Die Offensive begann demnach am Dienstagmorgen und führte zur Einnahme mehrerer Regierungsgebäude im Süden der Stadt. Nach Militärangaben wurden die Polizeiakademie und ein Krankenhaus von den Rebellen zurückerobert.
Das Militär habe die Stadt am Dienstag von der nahe gelegenen Ortschaft Auja aus angegriffen, sagten ein Soldat und ein Offizier. Im Süden Tikrits tobten demnach heftige Kämpfe.
Sunnitische Extremisten unter Führung der Gruppe Islamischer Staat (IS, früher: ISIS) hatten die 160 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Stadt am 12. Juni unter ihre Kontrolle gebracht. Die Armee befindet sich nach eigenen Angaben seit zwei Wochen am Rande Tikrits in Stellung. Anfang Juli hatte sie das Dorf Auja zurückerobert. Es liegt etwa acht Kilometer südlich von Tikrit und ist der Geburtsort Saddam Husseins. Zahlreiche Anhänger des früheren Machthabers sowie ehemalige Armee-Offiziere haben sich dem Islamischen Staat angeschlossen.
Die Extremisten hatten im Kampf gegen die schiitisch geführte Regierung weite Gebiete im Norden und Westen des Irak erobert. Sie kontrollieren zudem Teile des Nachbarlands Syrien und haben ein Kalifat ausgerufen. Der Irak droht inzwischen in drei Teile zu zerfallen: in die autonome Kurdenregion im Norden, einen schiitischen Teil im Süden, der sich unter der Kontrolle der Zentralregierung befindet, und das Gebiet des Islamischen Staates.
Husseins Heimatstadt
Tikrit liegt etwa 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad. Die Heimatstadt des früheren Diktators Saddam Husseins ist neben Mossul eine der größten Städte in der Hand der sunnitischen Jihadisten der Bewegung Islamischer Staat (IS). Die radikalislamischen Kämpfer hatten Tikrit am 11. Juni unter ihre Kontrolle gebracht, die Regierungstruppen versuchen bereits seit zwei Wochen die Oberhand gewinnen, steckten bisher jedoch im Süden der Stadt fest.
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