Deutsche Waffen gegen Terrorgruppe
Der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki fordert im Kampf gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) von Deutschland militärische Unterstützung. "Wir brauchen keine Soldaten, allerdings brauchen wir Hilfe bei der Bewaffnung und hoffen auf eine schnelle Antwort von Ländern, mit denen wir einen Kauf vereinbaren wollen", sagte Maliki in einem Bild-Interview vom Freitag.
Maliki: Deutschland kann helfen
Derzeit sei der Irak dabei, leichte und mittlere Waffen von Deutschland zu kaufen.
"Hier brauchen wir Hilfe."
Deutschland könne seiner Regierung zudem durch politische und diplomatische Solidarität beistehen oder indem es Druck auf die Länder der Region ausübe, "die den Terror unterstützen", sagte Maliki. Allein könne der Irak den Kampf gegen die Terrorgruppe nicht gewinnen. "Dies wird (...) nur durch Kooperation mit anderen Ländern erreicht." Es gehe um eine Gefahr, die die gesamte Menschheit bedrohe.
Maliki ist innerhalb und außerhalb seines Landes hochumstritten. Dem Schiiten wird vorgeworfen, die Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen geschürt zu haben, da er die Sunniten im Irak zu wenig in die politischen Entscheidungsprozesse einbeziehe. Die sunnitische Gruppe Islamischer Staat, die sich bis vor kurzem noch ISIS nannte, hat Teile des Irak und Syriens unter ihre Kontrolle gebracht.
Meschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten
Unterdessen haben die Vereinten Nationen haben der Terrorgruppe IS, aber auch der irakischen Armee schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Aus dem Irak träfen jeden Tag schreckliche Berichte über Menschenrechtsverstöße gegen Kinder, Frauen und Männer ein, sagte UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay am Freitag.
Vor allem Kinder seien unverhältnismäßig von dem Konflikt betroffen, heißt es in einem Bericht der UN-Mission im Irak (Unami) und des UN-Menschenrechtskommissariats. So gebe es glaubhafte Informationen über Zwangsrekrutierungen von Kindern als Soldaten.
Die IS-Verstöße könnten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen, so der Bericht. IS-Einheiten und ihre Verbündeten hätten systematisch Zivilisten angegriffen und dabei die Absicht verfolgt, möglichst viele von ihnen zu töten oder zu verletzen. Der Bericht führt auch Menschenrechtsverletzungen der irakischen Armee auf. Dazu zählten standrechtliche Tötungen von Gefangenen, die ebenfalls Kriegsverbrechen gleichkommen könnten, heißt es.
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