BMI: "Wissen sehr genau, wer im Staatsgebiet ist"

Innenministerium mit deutschen Behörden wegen IS-Schläferzelle in Kontakt.

Wegen der zu Wochenbeginn in Schleswig-Holstein zerschlagenen mutmaßlichen IS-"Schläferzelle" ist das österreichische Innenministerium in Kontakt mit den deutschen Behörden. Dies teilte Ministeriumssprecher Alexander Marakovits am Freitag der APA auf Anfrage mit. Informationen, wonach die drei mutmaßlichen Terroristen über Österreich nach Deutschland gereist seien, würden noch geprüft.

Die österreichischen Sicherheitsbehörden hätten "genauso ein Interesse herauszufinden, welche Routen benutzt worden sind", betonte Marakovits. Man könne nicht ausschließen, dass Terroristen über die Flüchtlingsrouten nach Mitteleuropa gekommen seien. Allerdings sei die Situation heute "eine andere als vor einem Jahr". Die Flüchtlinge würden nämlich "seit vielen Monaten" kontrolliert und registriert, sodass man "sehr genau weiß, wer im Staatsgebiet ist".

Angeblich Einreise über Österreich

Ein zweistöckiges, rotes Gebäude mit weißen Fensterrahmen und einem silbernen Dach inmitten einer grünen Rasenfläche.
This picture taken on Septemebr 13, 2016 shows a refugee shelter in Grosshansdorf, where police have reportedly conducted a raid. German police arrested three men with forged Syrian passports accused of being Islamic State (IS) group militants and labelled a possible "sleeper cell" with links to the Paris attackers in raids in Schleswig-Holstein and Lower Saxony states. / AFP PHOTO / dpa / Daniel Reinhardt / Germany OUT
Die drei mutmaßlichen Terroristen sollen über Slowenien und Österreich nach Deutschland gekommen sein. Sie haben sich nach deutschen Polizeierkenntnissen zuerst auf der griechischen Insel Lesbos als Flüchtlinge registriert, ihre syrischen Reisepässe stammten demnach aus der selben Fälscherwerkstatt wie jene der Paris-Attentäter. Zwei mutmaßliche Komplizen der Attentäter wurden im Dezember in einem Salzburger Flüchtlingsheim festgenommen und mittlerweile an Frankreich ausgeliefert.

Laut einem Bericht des Standard seien zwei Männer der mutmaßlichen IS-Schläferzelle spätestens im Dezember, der Dritte spätestens im Jänner aus Österreich nach Deutschland gereist. Seit diesen Zeitpunkten seien sie von den deutschen Behörden observiert worden.

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