In Syrien verschleppte Reporter wieder in Spanien
Nach zehn Monaten Geiselhaft sind drei in
Syrien entführte spanische Journalisten wieder auf freiem Fuß. Sie landeten am Sonntag mit einer Maschine der spanischen Luftwaffe auf einem Stützpunkt östlich der Hauptstadt Madrid, wie Spaniens Regierung mitteilte.Eine zunächst bis Montagabend verlängerte Waffenruhe in der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo hielt zunächst trotz einiger Verstöße weitestgehend.Die Journalisten Antonio Pampliega, Jose Manuel Lopez und Angel Sastre hatten als freie Mitarbeiter für verschiedene Medien aus
Syrien berichtet. Sie waren im Juli über die türkische Grenze in den Norden Syriens gereist und zuletzt in Aleppo gesehen worden. Unklar ist, ob für ihre Freilassung Lösegeld gezahlt wurde. Die drei seien in gutem gesundheitlichen Zustand, hieß es aus spanischen Regierungskreisen. Ihre Freilassung sei "aufgrund der Arbeit zahlreicher staatlicher Amtsträger und der Kooperation verbündeter und befreundeter Staaten" möglich geworden.
Feuerpause verlängert
In Syrien sind in der Vergangenheit mehrere ausländische Journalisten entführt worden. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) tötete mehrere verschleppte Reporter, darunter die US-Amerikaner James Foley und Steven Sotloff. Dazu veröffentlichten die Extremisten im Internet Videos, in denen die Enthauptung der Opfer gezeigt wurde. Syriens Verbündeter Russland hatte am Freitagabend erklärt, die Feuerpause für Aleppo werde um 72 Stunden verlängert. Die Stadt ist der umkämpfteste Schauplatz des syrischen Bürgerkriegs. Eine dauerhafte Waffenruhe gilt als Voraussetzung für die Fortsetzung der stockenden Friedensgespräche. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete jedoch, Rebellen hätten auf Viertel im Westen Aleppos Granaten abgefeuert. Dort kam es demnach auch zu Kämpfen.
Zahlreiche Tote bei Aleppo
Heftige Gefechte gab es laut den Menschenrechtlern südlich von Aleppo. Dort seien in den vergangenen drei Tagen fast 120 Kämpfer ums Leben gekommen. Kräfte des Regimes kämpfen in der Region gegen mehrere Rebellengruppen, darunter die Al-Nusra-Front, Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Für sie gilt der Waffenstillstand genauso wenig wie für den IS. Unter den Opfern waren laut den Menschenrechtsbeobachtern auch 13 iranische Militärberater. Der Iran hatte zuvor mitgeteilt, dass in Aleppo 13 Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) ums Leben gekommen seien. Ein IRGC-Sprecher in der nordiranischen Provinz Masanderan nannte am Samstag jedoch keine Details, wo und wann die Männer getötet wurden. Der Iran unterstützt in Syrien das Regime von Präsident Bashar al-Assad. Laut Teheran agieren die Revolutionsgarden jedoch nur als Militärberater der Armee.
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