"Ich blutete überall": Attacke auf lesbisches Paar in Londoner Bus

"Ich blutete überall": Attacke auf lesbisches Paar in Londoner Bus
Vier Teenager sollen zugeschlagen haben, nachdem die Frauen sich nicht - wie von den Männern gefordert - küssten.

Im nächtlichen Doppeldeckerbus von London Richtung Camden Town kam es zu dem Vorfall, berichtet die 28-jährige Melania Geymonat der BBC. Eine Gruppe junger Männer habe sie und ihr Date Chris belästigt und danach attackiert, nachdem sie herausgefunden hatten, dass die zwei Frauen zusammengehören.

"Sie haben uns eingekesselt und angefangen, richtig aggressives Zeug über sexuelle Stellungen und Lesben zu reden", so Geymonat. Dann sollen die Männer sie aufgefordert haben, sich zu küssen, "damit sie uns zuschauen können."

Die Frauen versuchten der Situation zu entkommen, indem sie Witze machten. Chris spielte, dass sie kein Englisch verstehe und krank sei, so Geymonat. Das half nicht: Die Männer begannen Münzen auf die Frauen zu werfen. "Das nächste, was ich sah, war wie sie Chris schlugen", erzählt Geymonat, die versuchte, einzuschreiten und selbst Schläge abbekam. "Ich blutete überall." Vier Männer zwischen 15 und 18 Jahren wurden verhaftet.

"Widerlicher, frauenfeindlicher Angriff"

"Das war ein widerlicher, frauenfeindlicher Angriff", twitterte Londons Bürgermeister Sadiq Khan, "Hasskriminalität gegen die LGBT+-Szene wird in London nicht toleriert." Die mittlerweile nur noch kommissarische Premierministerin Theresa May sagte: "Niemand sollte sich jemals für die Person, die man liebt, verstecken. Wir müssen zusammenarbeiten, um unakzeptable Gewalt gegen die LGBT-Community zu beseitigen."

 Homophobe Gewalt hat in der britischen Hauptstadt in den vergangenen Jahren laut Londoner Polizei zugenommen. Im Jahr 2018 wurden 2.308 homophobe motivierte Verbrechen registriert, vier Jahre zuvor waren es 1.488.

 

Mehr Händchen-Halten

Umfragen hätten gezeigt, dass zwei Drittel aller queeren Paare es vermeiden, in der Öffentlichkeit Händchen zu halten, sagt Laura Russel von der LGBT-Organisation Stonewall, "diese Attacke ist eine Erinnerung, warum das so ist."

Geymonat, die in ihrem Leben schon "viel verbale Gewalt" für ihre Sexualität erfahren hat, möchte mit dem Händchen-Halten nicht aufhören. "Ich habe keine Angst, mich queer zu zeigen. Falls man überhaupt etwas ändern sollte, dann, dass man öfter Händchen halten sollte."

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