Herkulesaufgabe für den neuen Präsidenten
Seit Dienstag kennt Mali den Namen seines neuen Präsidenten. Das krisengeschüttelte Land hat zwei Wahlgänge friedlich überstanden. Aus der Stichwahl vom 28. Juli ist Ex-Premier Ibrahim Boubacar Keita als Sieger hervorgegangen. Sein Gegner Soumaila Cisse hat noch vor Verkündigung des Wahlergebnisses seine Niederlage eingestanden und Keita „viel Glück für Mali“ gewünscht.
In der ersten Wahlrunde, in der Keita auf 39,8 Prozent gekommen ist, hatte es noch Vorwürfe der Wahlfälschung gegeben. Die Stichwahl verlief ohne Zwischenfälle.
Die Aufgabe des 68-jährigen Keita ist es jetzt, das Wüstenland in eine friedliche Zukunft zu leiten. Nach einem Putsch im März 2012, bei dem Präsident Amadou Toumani Touré entmachtet worden war, stürzte das Land in eine schwere Krise. Gerüstet mit Waffen aus dem Postbürgerkriegsland Libyen hatten sich radikal-islamische Rebellen im Norden des Landes festgesetzt und versuchten, dort die Macht zu übernehmen. Im vergangenen Jänner intervenierte die Ex-Kolonialmacht Frankreich auf Bitten der malischen Führung.
Die Entsendung von 4000 französischen Soldaten (später gestärkt durch 11.200 Blauhelme) sieht Paris jetzt als Grundstein für den friedlichen Verlauf der Wahl. Die französische Interventionspolitik habe Anteil an der positiven Entwicklung und wolle auch weiter an der Seite der malischen Führung stehen, um den Übergang erfolgreich zu Ende zu bringen, sagte Präsident François Hollande am Dienstag. Er will zur Amtseinführung Keitas im September nach Bamako reisen.
Kommentare