Dodik: Hafturteil gegen bosnischen Serbenführer bestätigt

Dodik
Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik muss laut einem Berufungsurteil eine einjährige Haftstrafe antreten.
Das Berufungsgericht in Bosnien bestätigte am Freitag eine entsprechende Verurteilung Dodiks, wonach er wegen Missachtung von Entscheidungen des Hohen Repräsentanten der UNO für Bosnien-Herzegowina ein Jahr lang in Haft muss und sechs Jahre lang kein politisches Amt ausüben darf. Eine Berufung gegen die Entscheidung sei nicht möglich, erklärte das Gericht in Sarajevo.
Dodik hatte im Juli vergangenen Jahres als Präsident der Republika Srpska zwei Gesetze in Kraft gesetzt, die die dortige Umsetzung von Entscheidungen des Hohen Repräsentanten untersagt hatten. Das UNO-Amt hat der ehemalige deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt inne.
Bosnien-Herzegowina ist seit dem Friedensabkommen von Dayton aufgeteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung verbunden.
EU: Urteil muss respektiert werden
Aus Brüssel hieß es am Freitag, die EU nehme die Nachricht zur Kenntnis. Das Urteil sei bindend und müsse respektiert werden, hieß es in einem schriftlichen Statement. Die EU rufe alle Seiten auf, das Gericht und seine Entscheidung anzuerkennen.
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