Griechischer Ex-Finanzminister stellt seine neue Partei vor

"Minister No More": Yanis Varoufakis
Mit MeRA25 will er bei den nächsten Parlamentswahlen antreten.

Griechenlands ehemaliger Finanzminister Giannis Varoufakis hat am Montag seine neue Partei vorgestellt. MeRA25, Teil einer Bewegung in mehreren EU-Staaten, werde seinem Land "realistische Hoffnung" bringen, sagte der 57-jährige Wirtschaftsprofessor in Athen. Mitglieder der Bewegung seien "Linke und Liberale, Grüne und Feministen".

Das bisherige Europaparlament sei immer nur ein "Feigenblatt für den Mangel an echten demokratischen Prozessen" gewesen, sagte Varoufakis.

Die MeRA25 werde sich nach Möglichkeit an den nächsten nationalen Parlamentswahlen beteiligen, die für Herbst 2019 angekündigt sind, sagte Varoufakis, der sich auf dem Höhepunkt der griechischen Haushaltskrise vor allem mit dem damaligen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) einen heftigen Schlagabtausch geliefert hatte. Es wird spekuliert, dass die Parlamentswahl auf dieses Jahr vorgezogen wird.

Die Partei gehört zu der von Varoufakis Anfang 2016 gegründeten Bewegung DiEM25. Die Abkürzung steht für Bewegung Demokratie in Europa 2025, die sich als transnational und radikal proeuropäisch begreift. Unterstützer sind unter anderem die kanadische Autorin des globalisierungskritischen Buches "No Logo!", Naomi Klein, der ebenfalls globalisierungskritische US-Intellektuelle Noam Chomsky und der britische Musiker Brian Eno.

Auch in Deutschland habe die Bewegung bereits Mitglieder, ebenso wie in Frankreich, Großbritannien, Irland, Portugal, Polen und Litauen, sagte Varoufakis.

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