Griechenland: Weiter Hunderte neue Flüchtlinge

Seit Sonntag ist das Abkommen zwischen der Türkei und der EU in Kraft. Ein plötzliches Ende des Flüchtlingsstroms bedeutet dies freilich nicht, allein zwischen Sonntagmorgen und Montagmorgen 8 Uhr Ortszeit setzten 1.662 Migranten von der türkischen Küste auf die Inseln über, teilte der griechische Stab für die Flüchtlingskrise mit. Über 3.000 will die Türkei gestern aber bereits von einer Weiterreise abgehalten haben.
Von den griechischen Inseln Lesbos und Chios sind am Montag zudem mehr als 2.000 Flüchtlinge in Piräus und der kleineren Hafenstadt Elefsina angekommen. Sie waren bereits in der vergangenen Woche im Land eingetroffen. Die Zahl der Schutzsuchenden, die sich in Griechenland aufhalten, stieg insgesamt erstmals über die Marke von 50.000.
Türkische Beamte in Griechenland
Der Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei ist am Sonntag in Kraft getreten. Das heißt, alle Migranten, die seit diesem Stichtag auf griechischen Inseln in der Ägäis ankommen, werden dort in Aufnahmelagern untergebracht. Dann wird bei einer Einzelfallprüfung ab April geklärt, ob und wann sie in die Türkei zurückgeschickt werden. Nur wer nachweisen kann, dass er in der Türkei verfolgt wird, darf bleiben.
Am Montagmorgen sind nun die ersten türkischen Verbindungsoffiziere auf Lesbos angekommen. Das berichten griechische Medien. Auch auf der Ägäis-Insel Chios seien einige türkische Offiziere der Küstenwache eingetroffen, meldete die Deutsche Presse-Agentur. Sie sollen entscheiden, welche Flüchtlinge zurückgebracht werden. Der Einsatz von türkischen Beamten vor Ort ist ein wesentlicher Bestandteil des vereinbarten Rückführungsprogramms.
"Die Lage wird sich bessern, sobald das Abkommen voll funktionieren wird", sagte EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos am Montag nach einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras in Athen im griechischen Fernsehen (ERT).
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