Vorbereitungen auf griechische Pleite laufen
Die deutsche Regierung arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge an einem Plan, Griechenland auch im Falle einer Staatspleite im Euro zu halten. Die Zeit berichtete am Mittwoch vorab, der Europäischen Zentralbank (EZB) solle ermöglicht werden, griechische Banken auch nach einem möglichen Staatsbankrott zu finanzieren.
Unions-Fraktionschef Volker Kauder unterstrich, dass die Regierung in Athen ohne einen "vernünftigen Reformplan" nicht an weitere Milliarden seiner Euro-Partner und des IWF kommen werde. Auf der Suche nach Unterstützung will Finanzminister Yanis Varoufakis am Rande der IWF-Frühjahrstagung am Donnerstag in Washington US-Präsident Barack Obama treffen und am Freitag mit EZB-Präsident Mario Draghi sprechen.
Sollte Griechenland zahlungsunfähig werden, müsste die EZB die Versorgung Griechenlands mit Euros einstellen, was einen Kollaps der dortigen Banken bedeuten würde. Um den Geldkreislauf aufrecht zu erhalten, könnte die Regierung dann zur Einführung einer Parallelwährung gezwungen sein. Die Zeit berichtete, der in der Bundesregierung diskutierte Plan ziele darauf ab, die griechischen Banken soweit zu sanieren, dass sie auch nach einem Staatsbankrott an den Geldgeschäften der EZB teilnehmen könnten.
Die Sprecherin des deutschen Finanzministeriums nannte den Bericht Spekulation, die nicht kommentiert werde.
Kein Geld für Athen noch im April
Die deutsche Regierung hält eine Auszahlung von Hilfen an das hochverschuldete Griechenland in diesem Monat zudem für ausgeschlossen. "Falls sich irgendwo die Vorstellung festgesetzt hat, man könnte im April auszahlen, ich glaube, da liegt man falsch", sagte die Sprecherin.
Die Verhandlungen über ein Reformprogramm als Voraussetzung für weiter Hilfen seien ein komplexer Prozess. "Niemand in der Eurogruppe geht davon aus, dass dies bis zum 24. April abgeschlossen sein könnte." Dann treffen sich die Euro-Finanzminister in Riga. Selbst nach Abschluss dieses Prozesses müsse das Programm dann auch noch in Form von Gesetzen in Griechenland umgesetzt werden, ergänzte die Sprecherin.
Kommentare