Athen billigt Partnerschaften von Homosexuellen

Als einer der letzten EU-Staaten billigt Athen gleichgeschlechtliche Partnerschaften
Regierungschef Tsipras sieht Praxis "der Rückständigkeit und der Schande" beendet.

Gegen den Widerstand konservativer Abgeordneter und der orthodoxen Kirche hat das griechische Parlament in der Nacht auf Mittwoch eingetragene Lebenspartnerschaften für Homosexuelle gebilligt. Für das Gesetz stimmten 193 von 249 anwesenden Abgeordneten, 56 Parlamentarier waren dagegen.

Athen billigt Partnerschaften von Homosexuellen
A man holds a placard reading "All I want for Christmas is equality" during a demonstration of gay rights activists and members of the Athens LGBT community outside the Greek parliament in Athens on December 22, 2015 as parliament votes on granting same-sex couples the right to a civil union, despite strong opposition from the influential Orthodox church. Greek government is seeking to meet its obligations after it was condemned for anti-gay discrimination by the European Court of Human Rights in 2013. / AFP / LOUISA GOULIAMAKI
Ministerpräsident Alexis Tsipras, der einer linksgeführten Regierung vorsteht, sprach von einem "wichtigen Tag für die Menschenrechte". Das Gesetz beende eine Praxis "der Rückständigkeit und der Schande".

Griechenland war bisher einer der letzten Mitgliedstaaten der Europäischen Union, in denen Homosexuelle keine Lebenspartnerschaften schließen konnten. Zwei im Jahr 2008 geschlossene Partnerschaften wurden ein Jahr später gerichtlich annulliert. Gegen das Gesetz stemmte sich vor allem die Kirche.

Vor dem Parlament demonstrierten während der Debatte einige Hundert Menschen die unter dem Motto "Liebe ist keine Sünde" die Gewährung aller Rechte für Homosexuelle forderten. Gleichgeschlechtlichen Paaren wird aber die Adoption von Kindern weiterhin nicht erlaubt.

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