Griechen wehren sich gegen Flüchtlings-Ansiedelung

Griechen wehren sich gegen Flüchtlings-Ansiedelung
Regierung verlegt verstärkt Migranten von den völlig überlasteten Inseln der Ägäis auf das Festland - zum Unmut der Anrainer.

Immer öfter demonstrieren Anwohner auf dem griechischen Festland gegen die Unterbringung weiterer Flüchtlinge in ihrer Nähe. Hintergrund ist, dass die griechische Regierung seit Monaten verstärkt Migranten von den völlig überlasteten Inseln der Ostägäis auf das Festland verlegt. Den Auftakt der Gegenwehr machte am 23. Oktober die nordgriechische Stadt Vrasna: Dort verhinderten die Bewohner die Ankunft von acht Bussen mit Flüchtlingen von der Insel Samos. „Die Menschen fühlen sich nicht mehr sicher und sind verärgert“, begründete der Bürgermeister die Aktion. Danach kam es in anderen Orten ebenfalls zu Demonstrationen und Blockaden, teils auch von rechtsextremen Organisationen.

Die konservative griechische Regierung will bis zum Jahresende 20 000 Migranten von den Inseln aufs Festland bringen - bisher wurden 6500 Menschen verlegt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) lobte die Maßnahme: „Die Situation auf den Inseln ist so schlecht, dass es jetzt vor Winterbeginn vor allem darum geht, die Menschen besser unterzubringen“, sagt der Sprecher des griechischen UNHCR, Boris Cheshirkov, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Griechen wehren sich gegen Flüchtlings-Ansiedelung

Auf Inseln wie Lesbos, Samos und Chios sind die Aufnahmelager für Migranten heillos überfüllt. Insgesamt leben dort derzeit mehr als 35 000 Flüchtlinge bei einer Kapazität von nicht einmal 7000 Plätzen. Die Menschen hausen in unbeheizten Zelten, täglich setzen weitere Migranten illegal von der Türkei zu den griechischen Inseln über.
Notizblock

 

Kommentare