Griechen dürfen wieder mehr Geld ins Ausland überweisen

Griechenland lockert die Kapitalverkehrskontrollen. Bürger des schuldengeplagten Landes können nun bis zu 500 Euro pro Monat ins Ausland überweisen, wie aus einem am Dienstag bekanntgewordenen Erlass der Regierung hervorgeht. Außerdem wird es Studenten erleichtert, Studiengebühren und Lebenshaltungskosten im Ausland zu stemmen. Sie können dazu bis zu 8.000 Euro je Quartal transferieren.
Auch die Auflagen für Banken wurden gelockert - etwa für den Interbankenmarkt und den Derivatehandel. Allerdings dürfen die Griechen weiterhin nur maximal 420 Euro pro Woche abheben.
Kontrollen erst vor kurzem eingeführt
Die Kapitalsverkehrskontrollen wurden am 29. Juni eingeführt. Seitdem war Griechenland finanziell weitgehend vom Rest der Welt abgeschnitten. Das bremste auch die Wirtschaft und schürte Misstrauen bei den ausländischen Lieferanten, die vielfach auf Vorkasse bestanden. Es war praktisch unmöglich, Geld außer Landes zu bringen. Zuvor hatten die Griechen aus Sorge vor einem Ausscheiden des Landes aus der Währungsunion in Scharen ihre Konten leergeräumt. Bürger konnten nur noch 60 Euro an Bankomaten abheben.
Athen genehmigt Verkauf von Flughäfen
Die griechische Regierung hat unterdessen den Verkauf von 14 Regionalflughäfen an den deutschen Flughafenbetreiber Fraport für 1,23 Milliarden Euro genehmigt. Die Entscheidung wurde heute im Amtsblatt bestätigt. Die Verkauf der Flughäfen ist eine der Bedingungen für das dritte Hilfsprogramm für Griechenland im Volumen von bis zu 86 Milliarden Euro. Noch gebe es aber keinen unterschriebenen Vertrag, sagte ein Fraport-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Es stünden noch weitere Gespräche an. Fraport rechnet auch nicht damit, dass der Vertrag für das Betreiben der 14 Regionalflughäfen noch in diesem Jahr unter Dach und Fach kommen wird.
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