Syrien fliegt Angriffe auf den Libanon

Beobachter befürchten nun eine Eskalation der Gewalt im Libanon.

Syrische Kampfflugzeuge haben nach Angaben libanesischer Sicherheitsbehörden erneut Angriffe auf Ziele im Libanon geflogen. Wie die Polizei mitteilte, wurden am Samstag zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche Gebiete im Osten des Landes getroffen. Sechs Raketen seien in der Grenzregion von Arsal eingeschlagen, hieß es. Das syrische Militär habe dort Rebellen verfolgt, die aus der wochenlang umkämpften Kleinstadt Qusair geflohen seien. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben.

Am Mittwoch hatten syrische Regierungstruppen gemeinsam mit der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah den Ort Qusair zurückerobert. In der Region dauern die Kämpfe seither an, wie auch die oppositionellen syrischen Menschenrechtsbeobachter bestätigten. Die libanesische Gesellschaft ist in ihrer Haltung zum Bürgerkrieg im Nachbarland tief gespalten. Beobachter befürchten deshalb auch dort eine Eskalation der Gewalt.

Die syrische Armee hat unterdessen laut einem Bericht des Staatsfernsehens das letzte von den Rebellen kontrollierte Dorf in der Region um Qusair eingenommen. Die Truppen hätten in Bueida al-Sharkiya "Sicherheit und Stabilität wieder hergestellt", berichtete das staatliche Fernsehen am Samstag.

Russische Journalisten beschossen

Journalisten des russischen Staatsfernsehens sind nach eigenen Angaben in Syrien nahe dem Golan von Rebellen beschossen worden. Das Team sei in einer Kolonne mit syrischen Regierungssoldaten unterwegs gewesen, als es von zwei Seiten angegriffen worden sei, berichtete Reporter Jewgeni Poddubny am Samstag in einem Telefongespräch mit dem TV-Kanal Westi. Nach einem 15-minütigen Feuergefecht hätten sich die Journalisten in einen Stützpunkt von UN-Blauhelmen gerettet. Der TV-Sender warf den Assad-Gegnern vor, von Dörfern auf neutralem Territorium aus Soldaten und Zivilisten in Syrien anzugreifen.

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