Ghani entscheidet Stichwahl für sich

Ghani siegt bei Präsidentenwahl. Amtliches Ergebnis erst am 22. Juli.

Am Montag wurde in Afghanistan das vorläufige Ergebniss der Stichwahl für das Präsidentenamt verlautbart. Der ehemalige Finanzminister Ashraf Ghani hat vorläufigen Ergebnissen zufolge die Präsidentenwahl gewonnen. Dies gab die Wahlkommission am Montag in Kabul bekannt. Für Ghani hätten 56 Prozent der Wähler gestimmt, für den früheren Außenminister Abdullah Abdullah nur 44 Prozent.

Kehrtwende

Der bei der Stichwahl um das Präsidentenamt unterlegene frühere afghanische Außenminister Abdullah Abdullah erkennt das Wahlergebnis nicht an. "Wir akzeptieren die heute verkündeten Resultate nicht und sehen dies als einen Putsch gegen die Stimmen des Volkes an", sagte Abdullahs Sprecher Mujib Rahman Rahimi. In der ersten Runde hatte Abdullah noch deutlich vorne gelegen.

Auch die Wahlkommission betonte, vor einer Ausrufung Ghanis zum Sieger müssten zunächst die zahlreichen Beschwerden wegen Wahlbetrugs geprüft werden. Das amtliche Endergebnis soll am 22. Juli veröffentlicht werden.

Gefechten vor der Wahl

Im Vorfeld kam es wieder zu Gefechten, mindestens 20 Menschen sind ums Leben gekommen. Am früheren Bundeswehr-Standort Kunduz seien bei einem Luftangriff der Regierungstruppen mindestens zehn Taliban-Kämpfer getötet worden, sagte der Polizeisprecher der Provinz Kundus, Said Sarwar Husaini, am Montag.

Bei einem weiteren Gefecht in der Provinz seien fünf Zivilisten ums Leben gekommen, als eine Rakete der Taliban in das Wohnhaus der Familie einschlug. Bei einem Angriff Aufständischer in der westafghanischen Provinz Herat wurden fünf Polizisten getötet, darunter der Polizeichef eines Distrikts. Das Fahrzeug der Sicherheitskräfte sei am Montag im Bezirk Farsi in einen Hinterhalt geraten und von einer Rakete getroffen worden, sagte Herats Polizeisprecher Abdul Rauf Ahmadi.

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