Demokrat Gavin Newsom erwägt Kandidatur bei US-Wahlen 2028

FILE PHOTO: California Governor Gavin Newsom signs legislation to improve nutrition in schools across California, in Los Angeles
Kalifornischer Gouverneur will Entscheidung nach Midterms in einem Jahr treffen.

Zusammenfassung

  • Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom erwägt eine Präsidentschaftskandidatur 2028 und will nach den Midterms 2026 entscheiden.
  • Newsom positioniert sich als Gegenspieler zu Donald Trump und kritisiert dessen Entsendung von Nationalgardisten nach Los Angeles.
  • Newsom sorgt mit Parodien von Trump in sozialen Medien für Aufmerksamkeit und setzt sich für demokratische Wahlkreisreformen ein.

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, erwägt eine Kandidatur bei den US-Präsidentschaftswahlen 2028. Eine endgültige Entscheidung werde er nach den Zwischenwahlen im November 2026 treffen, sagte der Demokrat in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders CBS. Auf die Frage, ob er eine Kandidatur in Betracht ziehe, sagte Newsom: "Ja, alles andere wäre gelogen."

Newsom hat sich in den vergangenen Monaten innerhalb der Demokratischen Partei als Gegenspieler des republikanischen Präsidenten Donald Trump profiliert. Er stellte Kalifornien an die Spitze der Bemühungen der Demokraten, die Wahlkreise neu zuzuschneiden. Dies soll ähnlichen Bestrebungen der von den Republikanern geführten Bundesstaaten entgegenwirken.

Beide Parteien kämpfen bei den Wahlen 2026 um die Kontrolle im US-Repräsentantenhaus, in dem die Republikaner derzeit eine knappe Mehrheit haben. Zudem kritisierte der Gouverneur die von Trump angeordnete Entsendung von Soldaten nach Los Angeles.

Der amtierende Präsident Trump darf der US-Verfassung zufolge nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Trump hatte die Idee jedoch selbst ins Spiel gebracht. Er sagte Anfang des Jahres, es gebe "Wege, wie man es machen könnte".

Newsom parodiert Trump in sozialen Medien

Newsom regiert seit 2019 als Gouverneur den bevölkerungsreichsten und wirtschaftsstärksten Bundesstaat der USA. Für Aufmerksamkeit sorgte Newsom auch damit, dass er Trump in den sozialen Medien parodierte. So verfasst sein Presseteam auf der Plattform X seit Monaten immer wieder Posts, die - wie so häufig bei Trump - komplett in Großbuchstaben verfasst sind und den Kommunikationsstil des Republikaners auch anderweitig imitieren.

Der kalifornische Gouverneur ist zudem ein lautstarker Kritiker der Entsendung von Soldaten der Nationalgarde durch die US-Regierung gegen den Willen demokratischer regierter Städte und Bundesstaaten. Die Westküstenmetropole Los Angeles in dem von ihm regierten Bundesstaat war im Sommer die erste Stadt, in die Trumps Regierung Nationalgardisten entsandte.

In den USA haben im Normalfall die Bundesstaaten die Kontrolle über die Reserve-Soldaten. In bestimmten Situationen kann der US-Präsident das Kommando übernehmen - etwa, wenn eine Rebellion gegen die Autorität der Regierung droht oder im Gange ist. Ein Einsatz der Nationalgardisten gegen den Widerstand eines Gouverneurs ist aber in jedem Fall eine höchst ungewöhnliche Machtdemonstration der Regierung. Kritiker werfen Trump vor, damit politische Gegner einschüchtern zu wollen.

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