G-7 erkennen Maduros Wahlsieg in Venezuela nicht an

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Sieben führende Industriestaaten werten Präsidentenwahl als unrechtmäßig

Die G-7-Staaten schließen sich dem internationalen Protest gegen die Wiederwahl des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro an. Die Wahl habe gegen internationale Standards verstoßen, erklärten die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Kanadas, Italiens, Japans, der USA sowie die EU am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung.

Demokratische Grundrechte seien missachtet worden. Die Wahl und das Ergebnis seien daher weder legitim noch glaubwürdig. Die G-7 riefen zu "freien und gerechten" Neuwahlen in Venezuela auf. Die sieben führenden Industriestaaten warfen Maduro eine "autoritäre" Herrschaft vor und beklagten Verstöße gegen die Menschenrechte in Venezuela.

Maduro hatte sich bei der umstrittenen Präsidentschaftswahl am Sonntag mit deutlichem Vorsprung gegen seine Herausforderer durchgesetzt und eine zweite Amtszeit bis 2025 gesichert. Das wichtigste Oppositionsbündnis MUD hatte den Urnengang boykottiert, die Wahlbeteiligung lag bei unter 50 Prozent.

Die USA kündigten einen Tag nach der Wahl neue Sanktionen gegen das südamerikanische Land an. Die EU erwägt ebenfalls neue Strafmaßnahmen. Auch mehrere lateinamerikanische Länder erkannten das Wahlergebnis nicht.

Maduro wird vorgeworfen, die Demokratie in Venezuela auszuhebeln. Nach monatelangen Protesten der Opposition im vergangenen Jahr, bei denen 125 Menschen getötet worden waren, hatte der sozialistische Präsident durch eine verfassungsgebende Versammlung de facto das Parlament entmachtet, in dem die Opposition die Mehrheit hatte. Das lateinamerikanische Land leidet außerdem unter einer schweren Wirtschaftskrise. Lebensmittel, Medikamente sowie Dinge des täglichen Bedarfs sind vielerorts knapp.

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