"Freiheitsberaubung": Justiz ermittelt gegen Salvini

Die sizilianische Staatsanwaltschaft wirft ihm "erschwerte Freiheitsberaubung", illegale Festnahmen und Machtmissbrauch vor.

Italiens Innenminister Matteo Salvini steht wegen des Umgangs mit den Flüchtlingen an Bord des Schiffes "Diciotti" im Visier der Justiz. Die sizilianische Staatsanwaltschaft wirft ihm "erschwerte Freiheitsberaubung", illegale Festnahmen und Machtmissbrauch vor, berichteten italienische Medien am Freitag.

Die Vorwürfe sind im Dossier enthalten, die die Staatsanwälte der sizilianischen Stadt Agrigent dem Gericht in Rom vorgelegt hat, das die Beschuldigungen gegen den Minister prüfen soll. Salvini hatte sich tagelang geweigert, die Menschen von Bord der "Diciotti" zu lassen. Erst in der Nacht auf den 26. August durften die Flüchtlinge schließlich an Land.

Salvini zeigte sich unbeeindruckt von dem Ermittlungsverfahren. "Sie können mich festnehmen, aber sie können nicht den Willen von 60 Millionen Italienern stoppen", sagte der Chef der Lega-Partei. Er warf der Justiz vor, ihn aus politischen Gründen zu verfolgen. "Jemand will nicht wahrhaben, dass Salvini in der Regierung ist", kommentierte der Lega-Chef.

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