
© Reuters/REGIS DUVIGNAU
Prominente für Prostitution: "Manifest der 343 Dreckskerle"
Frankreich will Besuche bei Prostituierten verbieten – darauf folgte ein Aufschrei von prominenter Seite.
10/31/2013, 11:40 AM
Erfolgsautor Frederic Beigbeder oder Schauspieler Nicolas Bedos sind auf der Unterschriftenliste – und mit ihnen noch 341 andere prominente Gesichter Frankreichs: Mit dem „Manifest der 343 Dreckskerle“ protestieren sie gemeinsam gegen eine geplante Gesetzesänderung, die Besuche bei Prostituierten in Frankreich kriminalisieren will. Bis zu 1500 Euro sollen künftig fällig werden, wird man als Freier erwischt.

„Fass meine Hure nicht an“
Das Motto, unter das die 343 Unterzeichner ihren Protest gestellt haben, lautet „Fass' meine Hure nicht an“ - eine Anspielung auf den bekannten Slogan "Fass' meinen Kumpel nicht an" der Anti-Rassismus-Gruppe SOS Racisme.
Auch das Manifest selbst ist eine Hommage an eine berühmte Protestaktion: Im Jahr 1971 hatte eine Gruppe von 343 Frauen im Kampf gegen das Abtreibungsverbot sich öffentlich dazu bekannt, selbst abgetrieben zu haben. Sie wurden damals als die „343 Schlampen“ bezeichnet, allerdings durchaus im positiven Sinne. Eine dieser „Schlampen“ war Catherine Deneuve, die Verfasserin des Texts Simone de Beauvoir.
Von Seiten der Regierung kommt wenig Verständnis für die Petition – und auch für den Vergleich mit den Abtreibungsgegnerinnen. "Die 343 Schlampen forderten damals, frei über ihren Körper verfügen zu können. Die 343 Dreckskerle fordern das Recht, über den Körper anderer zu verfügen. Ich denke, das bedarf keines weiteren Kommentars", so Sprecherin Najat Vallaud-Belkacem. Ende November soll das Gesetz jedenfalls in der Nationalversammlung beraten werden.
„Wir haben abgetrieben“: Das Bekenntnis prominenter Frauen
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