Frankreich: Ex-Prostituierte wirft Minister sexuelle Belästigung vor

Frankreich: Ex-Prostituierte wirft Minister sexuelle Belästigung vor
Französischer Haushaltsminister Gérald Darmanin erneut mit Vergewaltigungswürfen konfrontiert.

Ein Pariser Gericht hat die Wiederaufnahme von Ermittlungen aufgrund von Vergewaltigungsvorwürfen gegen den französischen Haushaltsminister Gérald Darmanin aus dem Jahr 2009 angeordnet. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Gerichtskreisen und von Anwälten erfuhr, geht es um den Fall einer früheren Prostituierten, die Darmanin beschuldigt, sie 2009 vergewaltigt zu haben.

Die Frau, die Darmanin in einer Rechtssache um Hilfe gebeten hatte, warf dem heute 37-jährigen Minister außerdem sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch vor. Das Pariser Berufungsgericht war zuvor von Frankreichs oberstem Gerichtshof beauftragt worden, die Abweisung der Falls im Jahr 2018 zu überprüfen. Der Untersuchungsrichter war damals zu dem Schluss gekommen, dass es keine Beweise für die Anschuldigungen gebe.

Die Anwälte der Klägerin teilten in einem Schreiben mit, sie hofften nun auf eine "ordentliche Untersuchung". Das Anwaltsteam des Ministers sagte, es handle sich nur um eine technische Frage. Darmanin habe eine Verleumdungsklage eingereicht.

2018 hatte eine weitere Frau Anschuldigungen gegen Darmanin erhoben. Sie hatte den Politiker, zwischen 2015 und 2016, als er Bürgermeister der nordfranzösischen Stadt Tourcoing war, nach eigenen Angaben um Hilfe bei der Wohnungssuche gebeten. Der damalige Bürgermeister habe dafür als Gegenleistung Sex gefordert. Darmanin hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und der Frau Verleumdung vorgeworfen. Auch dieses Klage wurde abgewiesen.

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