Brunis Gratisflüge erzürnen Gewerkschaft
Carla Bruni darf das: Als Ehefrau des früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy flog die Ex-First Lady Bruni Ende Juni gratis Business Class von Paris nach New York und retour. Normalerweise wären für den Flug beachtliche 8395 Euro zu berappen gewesen.
Doch sämtliche früheren Präsidenten des Landes sowie deren Ehefrauen genießen das Privileg, mit der Air France Erster Klasse gratis zu fliegen, wohin und wie oft sie wollen. Ex-Präsident Valery Giscard d’Estaing und Gattin tun dies seit nunmehr 30 Jahren.
In Zeiten nicht enden wollender Sparprogramme stößt dieses Privileg den Fluggewerkschaften allerdings sauer auf. „Es ist nicht einzusehen, warum alle Mitarbeiter von Air France Einschränkungen hinnehmen müssen und die früheren Präsidenten ihre exorbitanten Privilegien bewahren“, empörte sich Gewerkschaftssprecher Leon Cremieux. Air France steckt derzeit mitten in einem schmerzhaften Restrukturierungsprogramm: Über zwei Jahre hinweg sollen drei Milliarden Euro eingespart werden. Löhne wurden eingefroren. 5000 Mitarbeitern wird gekündigt.
Und die Dienstwohnung
Doch die Gratisflüge, deren Abschaffung nun bereits von einigen Parlamentsabgeordneten gefordert wird, sind beileibe nicht die einzigen kostspieligen Privilegien ehemaliger französischer Präsidenten.
Abgesehen von einer monatlichen Rente von rund 17.000 Euro steht jedem Staatschef a. D. auch eine Dienstwohnung in Paris zu. Auch das Dienstpersonal wird vom – schwer verschuldeten – französischen Staat versorgt: Jeweils zwei Haushälterinnen, drei Sekretärinnen, ein Archivar, zwei Privatsekretäre, ein Kabinettsdirektor, zwei Chauffeure plus Dienstwagen und zwei Leibwächter.
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