Ungarn verhängte Krisenzustand über ganzes Land

Ungarn verhängt Krisenzustand
Nach Schließung der Balkanroute. Polizei und Militär werden verstärkt.

Die Balkanroute ist dicht - die betroffenen Balkanländer entschlossen sich, keine Flüchtlinge mehr durchzulassen (mehr dazu hier). Die ungarische Regierung nahm die Entwicklungen zum Anlass, den Krisenzustand über das ganze Land zu verhängen. Das teilte Innenminister Sandor Pinter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Budapest mit. Demnach werde Ungarn die Polizei und Militär - mit 1.500 Soldaten - verstärken.

Seit Mitternacht haben die Länder an der Balkanroute - Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien - ihre Grenzen für Flüchtlinge geschlossen. Einlass in diese Staaten finden nur noch entsprechend der Schengen-Regeln - also mit gültigem Pass und Visum - statt. Das Ausrufen des Krisenzustandes ist Pinter zufolge eine Vorsichtsmaßnahme, weil die Reaktion der Flüchtlinge, die sich nun in den direkten Nachbarländern Ungarns aufhalten, nach der Grenzschließung nicht absehbar sei.

Zwar rechne die Regierung in Budapest derzeit nicht mit Vorfällen an der Grenze zu Rumänien, so Pinter. Dennoch werde sie auch Vorbereitungen treffen, um an der Grenze zu Rumänien, das im Südosten an Ungarn stößt, notfalls rasch einen Zaun errichten zu können. Ein solcher Schritt solle innerhalb von zehn Tagen möglich sein, sagte der Innenminister.

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