Verteilung in EU droht schon wieder zu stocken

Immer mehr flüchtende Menschen kommen nach Europa.
Die Flüchtlingsanzahl in Griechenland hat einen "neuen dramatischen Höhepunkt" erreicht, berichtet die UNO.

Der Flüchtlingszustrom in Griechenland hat nach UNO-Angaben einen "neuen dramatischen Höhepunkt" erreicht. Allein am Montag seien mehr als 8.000 Menschen aus der Türkei auf die griechischen Ägäis-Inseln gekommen, teilte die Sprecherin des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR), Melissa Fleming, am Dienstag mit. In diesem Jahr seien bereits mehr als 500.000 Menschen nach Griechenland gekommen.

"Wir wussten, was kommen würde, aber jetzt sehen wir den Höhepunkt bei den Neuankünften in Griechenland."

Verteilung in EU droht schon wieder zu stocken
Syrian refugees call for help and empty water from their flooding raft as they approach the Greek island of Lesbos past a Greek coast guard vessel October 20, 2015.Thousands of refugees - mostly fleeing war-torn Syria, Afghanistan and Iraq - attempt daily to cross the Aegean Sea from nearby Turkey, a short trip but a perilous one in the inflatable boats the migrants use, often in rough seas.Almost 400,000 people have arrived in Greece this year, according to the U.N. refugee agency UNHCR, overwhelming the cash-strapped nation's ability to cope. REUTERS/Yannis Behrakis
Derzeit seien 27.500 Menschen in Transiteinrichtungen. "Wir wussten, was kommen würde, aber jetzt sehen wir den Höhepunkt bei den Neuankünften in Griechenland." Sie forderte, dass die Aufnahmebedingungen in Europa angemessen sein müssten.

Flüchtlinge haben keine Vorstellung

Viele Flüchtlinge haben nach UN-Einschätzung keine realistischen Vorstellungen von dem, was sie in Europa erwartet. "Die meisten glauben, dass ihre einzige Chance auf ein neues Leben in der Flucht nach Deutschland, Österreich oder Schweden besteht", so Fleming weiter.

Daher sei es wichtig, die Menschen in den betroffenen Ländern besser über Situation in Europa zu informieren. Die UNHCR-Sprecherin verwies darauf, dass in Österreich und Deutschland tausende Flüchtlinge in Zelten und anderen notdürftigen Unterkünften leben müssten, weil es kaum noch solide Unterbringungsmöglichkeiten für sie gebe.

Flüchtlingsverteilung stockt

Verteilung in EU droht schon wieder zu stocken
ATTENTION EDITORS - REUTERS PICTURE HIGHLIGHTA Syrian refugee tries to keep his children warm after being rescued by Greek fishermen on the Greek island of Lesbos October 19, 2015. Thousands of refugees - mostly fleeing war-torn Syria, Afghanistan and Iraq - attempt daily to cross the Aegean Sea from nearby Turkey, a short trip but a perilous one in the inflatable boats the migrants use, often in rough seas. Almost 400,000 people have arrived in Greece this year, according to the U.N. refugee agency UNHCR, overwhelming the cash-strapped nation's ability to cope. REUTERS/Yannis Behrakis TPX IMAGES OF THE DAYREUTERS NEWS PICTURES HAS NOW MADE IT EASIER TO FIND THE BEST PHOTOS FROM THE MOST IMPORTANT STORIES AND TOP STANDALONES EACH DAY. Search for "TPX" in the IPTC Supplemental Category field or "IMAGES OF THE DAY" in the Caption field and you will find a selection of 80-100 of our daily Top Pictures.REUTERS NEWS PICTURES. TEMPLATE OUT
Aber auch diese Tatsachen schaffen es nicht, die EU-Staaten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Denn kaum gestartet droht die Umverteilung von Flüchtlingen aus Südeuropa auf andere EU-Länder schon wieder ins Stocken zu geraten. "Es wird im Verlauf der Woche noch mehrere Flüge von Italien aus mit hundert Menschen geben", hieß es am Dienstag aus EU-Kreisen in Brüssel.

"Wir haben praktisch die Plätze ausgeschöpft, die Mitgliedsländer zugesichert haben."

Die EU will 160.000 Flüchtlinge insbesondere aus den stark belasteten Ankunftsländern Italien und Griechenland auf andere Mitgliedstaaten verteilen. Gestartet war das Programm mit 19 Menschen aus Eritrea, die am 9. Oktober von Italien nach Schweden gebracht wurden. Diese Woche könnte nach Angaben aus EU-Kreisen bereits am Mittwoch ein weiterer Flug stattfinden. Es hätten aber insgesamt "nur sechs Mitgliedstaaten Plätze zugesagt".

Dies seien Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich, Schweden und Spanien. "Wir haben praktisch die Plätze ausgeschöpft, die Mitgliedsländer zugesichert haben." Damit drohe ein "Engpass", wenn keine neuen Kapazitäten bei Aufnahmeländern bereit gestellt würden.

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