Slowenien beginnt mit Errichtung von Grenzzaun

Soldaten am Mittwoch an der Grenze.
Stacheldrahtzaun wird an der Grenze zu Kroatien ausgelegt. Österreich begrüßt die Entscheidung des Nachbarlandes.

Slowenien hat am Mittwoch in der Früh damit begonnen, einen Zaun an der Grenze zu Kroatien zu errichten. Stacheldrahtzaun wurde von slowenischen Soldaten zunächst in der südöstlichen Grenzgemeinde Brezice sowie im Nordosten des Landes in der Gemeinde Razkrizje ausgelegt. Am Vortag hatte die Regierung des Landes diesen Schritt angekündigt.

Die Behörden geben an, mit dem Grenzzaun unkontrollierte Grenzübertritte verhindern zu wollen und den Flüchtlingsstrom auf die vorgesehenen Eintrittspunkte lenken zu wollen. Mit dem Zaun sollen jene kritischen Strecken abgesichert werden, wo in den vergangenen Wochen bereits Flüchtlinge über die Grüne Grenze kamen.

"Vorübergehende Einzäunung"

Wie lang der Zaun an der slowenisch-kroatischen Grenze sein soll und wo genau er errichtet wird, wollten die Behörden bisher nicht mitteilen. KURIER-Informationen zufolge soll der Zaun an die 80 Kilometer lang werden. Das Schengen-Land hat mit Kroatien eine 660 Kilometer lange Grenze.

Der Bürgermeister des Grenzorts Zavrc im Nordosten des Landes, Miran Vuk, habe von einer "vorübergehenden Einzäunung" in Höhe von rund 1,8 Metern gesprochen. Diese werde zunächst auf mühelos passierbarem Gelände errichtet, wie er nach einem Treffen mit Vertretern des slowenischen Innenministeriums sagte.

Mikl-Leitner begrüßt Entscheidung

Am Dienstag hatte der slowenische Premier Miro Cerar bei einer Pressekonferenz erklärt, dass Slowenien "technische Barrieren" an seiner Grenze zu Kroatien errichten werde. Um eine humanitäre Katastrophe auf slowenischem Gebiet zu verhindern und zum Schutz der Schengen-Grenze werde sein Land in den kommenden Tagen damit beginnen, Barrieren aufzustellen, "wenn nötig, auch einen Zaun". Damit reagiere man auf den Wunsch Österreichs , den Zustrom an Migranten auf 6000 Menschen pro Tag einzudämmen. Leider sei es nicht möglich, diesbezügliche Abmachungen mit Kroatien zu treffen, so Cerar.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) begrüßte diese Entscheidung noch am gleichen Tag. Es sei eine absolut richtige Entscheidung der slowenischen Regierung, den Grenzschutz zu verstärken. "Damit beweisen unsere Nachbarn, dass sie verantwortungsvoll mit unserer gemeinsamen Außengrenze umgehen und haben dafür unsere volle Unterstützung", so die Innenministerin in einer Stellungnahme.

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