Flüchtlinge: Schengen-Pause für Griechenland?

Flüchtlingsandrang aus Türkei nach Griechenland ist ungebrochen.
EVP-Chef Weber: Wenn Kontrolle der Außengrenzen nicht gelingt, müsse Europa "das Kommando übernehmen können".

Der Fraktionschef der konservativen Europäischen Volkspartei im Europaparlament, Manfred Weber, hat wegen der Flüchtlingskrise einen vorübergehenden Ausstieg Griechenlands aus dem passfreien Schengen-Raum erneut ins Gespräch gebracht. Darüber müsse nachgedacht werden, wenn die Kontrolle der Schengen-Außengrenze durch die EU-Grenzschutzbehörde Frontex nicht gelingt, sagte er der FAZ.

Sollte die Kontrolle scheitern, müsse über ein "temporäres Ausscheiden" Griechenlands aus dem Schengen-Raum nachgedacht werden. An der griechisch-türkischen Grenze werde auch die Grenze Deutschlands gesichert. "Insofern greift das Argument der nationalen Souveränität nicht mehr", sagte der Deutsche.

Die EU-Kommission will Frontex ausbauen und auch gegen den Willen eines EU-Landes zur Grenzsicherung einsetzen können, wenn dieses seine Schengen-Außengrenzen nicht ausreichend schützt. Dagegen gibt es allerdings Widerstand in mehreren EU-Staaten. Weber sagte, wenn ein EU-Mitgliedsstaat seinen freiwilligen Verpflichtungen nicht nachkomme, müsse Europa "das Kommando übernehmen können".

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