Fast drei Wochen auf dem Mittelmeer: Migranten weiterhin blockiert

Italien, Malta und Tunesien hatten sich wochenlang nicht zuständig gefühlt.

Trotz Zustimmung der tunesischen Regierung darf ein Schiff mit 40 Migranten nach Wochen im Mittelmeer noch immer nicht am Festland anlegen. Die Flüchtlinge waren am 13. Juli mit einem Boot von der libyschen Küste aufgebrochen und schließlich von dem tunesischen Versorgungsschiff "Sarost 5" aufgenommen worden.

In den vergangenen Tagen lag es nur wenige Kilometer vom tunesischen Hafen von Zarzis entfernt, durfte aber nicht einfahren. Dies änderte sich bis Dienstag nicht, obwohl der tunesische Ministerpräsident Youssef Khahed am Samstagabend verkündet hatte, das Schiff dürfe anlegen.

Der tunesische Rote Halbmond berichtete auf Anfrage, er erwarte die "Sarost 5" am Mittwoch in Zarzis. Dies hätten örtliche Behörden der Hilfsorganisation mitgeteilt. Der Rote Halbmond sei bereit, humanitäre Hilfe zu leisten, sagte ein Sprecher.

Italien, Malta und Tunesien hatten sich wochenlang nicht zuständig gefühlt, die Migranten aufzunehmen. Tunesien betonte, die Rettung habe im Verantwortungsbereich Maltas stattgefunden. Die maltesische Regierung sagt dagegen, eine Ausschiffung müsse am nächstgelegenen sicheren Ort geschehen. Dieser liege in diesem Fall in Tunesien. Der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge handelt es sich um eine der längsten Wartezeiten eines Schiffes mit Flüchtlingen, die je registriert wurde.

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