Explodierter Cybertruck vor Trump-Hotel: Behörden sprechen von Suizid
Ermittler haben den für die Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump-Hotel in Las Vegas verantwortlichen US-Soldaten abschließend identifiziert und behandeln seine Tat als Selbsttötung. Obwohl der Vorfall mehr Aufsehen errege als sonst, "scheint es sich letztlich um einen tragischen Suizid eines hochdekorierten Kriegsveteranen zu handeln, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Problemen zu kämpfen hatte", sagte FBI-Ermittler Spencer Evans.
Der Soldat war in Deutschland und Colorado stationiert
L. war 37 Jahre alt und Mitglied in der Eliteeinheit Green Berets. Unter anderem war er in Afghanistan im Einsatz. Nach Angaben von Sheriff Kevin McMahill verbrachte er die meiste Zeit auf einem Stützpunkt im US-Staat Colorado sowie in Deutschland. Im Rahmen eines genehmigten Urlaubs kehrte er in die USA zurück.
L. hatte keine kriminelle Vorgeschichte
Es gebe viel Material, das noch zu untersuchen sei, um die Explosion vollständig aufzuklären, sagten die Ermittler. Der Mann habe keine kriminelle Vorgeschichte gehabt und sei den Strafverfolgungsbehörden nicht bekannt gewesen. Bei der Pressekonferenz veröffentlichten die Ermittler Auszüge aus zwei Briefen des Mannes, ohne diese weiter zu kommentieren oder zu erklären. Darin heißt es, die USA steuerten unter einer schwachen Führung auf den Zusammenbruch zu. "Das war kein Terrorangriff, das war ein Weckruf."
Es gibt auch keine Verbindung zum Anschlag in New Orleans
Die Ermittler betonten erneut, dass es weiterhin keine Hinweise auf eine Verbindung zu dem Attentäter gebe, der nur wenige Stunden vor der Explosion des Trucks in New Orleans mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge gerast war und 14 Personen getötet hatte. Die Ermittler sehen auch keine Verbindung von L. zu einer Terrororganisation.
Aber warum parkte der Mann sein Fahrzeug vor einem Trump-Hotel?
Offen ist weiterhin die Frage, warum L. seinen Wagen ausgerechnet vor dem Trump-Hotel in Las Vegas explodieren ließ. Die Ermittler stellten aber klar, L. habe keinen Hass gegen den früheren und designierten künftigen US-Präsidenten Donald Trump gehegt. Näher wollte sich Sheriff Kevin McMahill nicht zur politischen Einstellung des Mannes äußern.
McMahill sagte, wenn man lese, was L. geschrieben habe, werde deutlich, dass er versuchte, die Aufmerksamkeit der Amerikaner zu bekommen, weil er "mit einer Reihe verschiedener Dinge unzufrieden war". Er verwies auf verschiedene Medienberichte zu den politischen Ansichten des Mannes, ging aber auf keinen inhaltlich ein.
Begeisterter Soldat
Ein naher Verwandter des Mannes sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Mann sei ein begeisterter Soldat und ein Anhänger des designierten US-Präsidenten Donald Trump gewesen. Aus US-Kreisen verlautete, der Mann sei unter anderem mit dem Bronze Star für Tapferkeit ausgezeichnet worden. Er habe fünf Kampfeinsätze in Afghanistan absolviert.
Die Bundespolizei FBI teilte erneut mit, man habe bisher keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Lkw-Anschlag vom Neujahrstag in New Orleans, bei dem 15 Menschen getötet wurden, und der Cybertruck-Explosion in Las Vegas am selben Tag feststellen können. Der Anschlag in Las Vegas wird als Terrorangriff eingestuft.
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