Kabul: Neun Tote bei Taliban-Angriff auf US-Hilfsorganisation

Kabul: Neun Tote bei Taliban-Angriff auf US-Hilfsorganisation
Taliban-Kämpfer haben am Mittwoch die Einrichtung einer internationalen NGO angegriffen.

Laut Informationen des afghanischen Innenministeriums sind bei einem Taliban-Angriff am Mittwoch zumindest neun Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien fünf Polizisten, ein Wachmann und drei Zivilisten. Bei der fast sechsstündigen Attacke wurden außerdem 20 Zivilisten verletzt, so ein Srpecher des Inneministeriums.

Fünf Angreifer getötet

Taliban-Kämpfer hatten am Mittwoch in der afghanischen Hauptstadt Kabul den Sitz einer internationalen Hilfsorganisation angegriffen. Der Angrif richtete sich gegen die Einrichtung Counterpart International, in Kabul. Diese hat ihren Hauptsitz in Arlington im US-Staat Virginia nahe Washington D. C. und arbeitet in verschiedenen Projekten mit der US-Entwicklungsbehörde USAID zusammen.

Fünf Angreifer der Taliban sollen den Anschlag durchgeführt haben. Sie wurden allesamt getötet. Die Angreifer hatten eine Autobombe detonieren lassen und waren dann losgestürmt. Spezialeinheiten der Polizei brachten 200 Mitarbeiter der Organisation in Sicherheit

Taliban halten sich nicht an Feuerpause

Ein Augenzeuge berichtete am Mittwoch, er habe drei Explosionen und Schüsse gehört. Zudem habe er Rauch aus einem Gebäude steigen sehen. Eine Twitter-Nutzerin schrieb, die Fenster ihrer Wohnung seien von der Detonation zersprungen und ein Teil des Dachs eingestürzt.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich Afghanistans Große Ratsversammlung Loya Jirga für eine sofortige und konsequente Feuerpause während des Ramadan ausgesprochen, der am Montag begonnen hat. Die radikalislamischen Taliban hatten jedoch angekündigt, ihren "heiligen Krieg" auch im muslimischen Fastenmonat fortzusetzen. Derzeit führen Vertreter der USA und hochrangige Taliban in Katars Hauptstadt Doha Gespräche über einen möglichen Frieden in Afghanistan.

Der Angriff ist bereits der fünfte in Afghanistans Hauptstadt seit Jahresbeginn. Bei diesen jüngsten Attacken starben insgesamt mindestens 28 Menschen. Mehr als 230 wurden verletzt.

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