Ex-UN-Klimachefin warnt vor einer Wiederwahl von Trump

FILE PHOTO: Executive Secretary of the United Nations Framework Convention on Climate Change Patricia Espinosa speaks during an interview with Reuters at a United Nations Information Center offices in Washington
Erfolg des Republikaners würde weltweite Klimaziele gefährden, sagt Patricia Espinosa. Sie hofft auf eine einheitliche Front anderer Länder.

Die ehemalige UN-Klimachefin Patricia Espinosa warnt davor, dass ein Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl in diesem Jahr die weltweiten Klimaziele gefährden könnte. Trumps Gegnerschaft gegenüber Maßnahmen zum Klimaschutz könnte sich stark auf die USA auswirken, die der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen und der größte Exporteur von Öl und Gas der Welt sind.

Es bestehe die Möglichkeit, dass unter einer erneuten Amtszeit von Trump wichtige Klimaschutzmaßnahmen rückgängig gemacht und das Pariser Abkommen verlassen wird. Dies könnte zu einem Stillstand oder sogar einem Rückschritt bei den Bemühungen zur Emissionsreduzierung führen und die Chancen, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, erheblich verringern.

Dennoch gibt es auch positive Aspekte. Espinosa betont gegenüber dem britischen Guardian, dass eine einheitliche Front anderer Länder für starken Klimaschutz dazu beitragen könnte, die Auswirkungen des Rückzugs der USA zu mildern. Sie glaubt nicht, dass andere Länder dem Beispiel der USA folgen würden, falls Trump erneut aus dem Pariser Abkommen ausscheiden sollte.

Forderung an Unternehmen

Espinosa äußert auch Bedenken hinsichtlich des Klima-Finanzierungsaspekts, insbesondere in Bezug auf die Schwierigkeiten, die Joe Biden hat, Finanzzusagen für den Klimaschutz durch einen feindseligen republikanischen Kongress zu bekommen.

Darüber hinaus warnt sie davor, dass der Fokus auf die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien nicht ausreicht, um die Ziele zur Reduzierung der Emissionen zu erreichen. Sie fordert eine verstärkte Berücksichtigung der Rolle der Natur, insbesondere die Eindämmung der Abholzung und die Transformation der Lebensmittelproduktion, die etwa ein Drittel der globalen Emissionen ausmacht.

Schließlich hebt Espinosa hervor, dass der Kampf gegen den Widerstand gegen Klimaschutzmaßnahmen weltweit koordiniert werden muss, und fordert Unternehmen auf, eine größere Rolle bei der Förderung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu spielen.

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