Ex-SPD-Chefin Nahles verlässt das deutsche Parlament

Andrea Nahles mit Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
Die 49-Jährige will sich ab 1. November beruflich neu orientieren. 430.000 SPD-Mitglieder wählen bis 25. Oktober neue Parteispitze.

Die zurückgetretene Parteichefin der deutschen Sozialdemokraten, Andrea Nahles, legt jetzt auch ihr Parlamentsmandat nieder. Das schrieb sie am Montag an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, wie Nahles mitteilen ließ. Zum 1. November werde Nahles den Bundestag verlassen, bestätigte auch die SPD-Fraktion. Danach will sich die 49-Jährige beruflich neu orientieren.

Nahles war mit einer Unterbrechung seit 1998 im Bundestag. Seit der Bundestagswahl 2017 führte sie fast zwei Jahre die Fraktion. Außerdem war sie von 2013 bis 2017 Arbeitsministerin und von April 2018 bis Juni 2019 Parteivorsitzende. Nach dem Desaster der SPD bei der Europawahl Ende Mai - die Partei kam auf 15,8 Prozent - war Nahles stark unter Druck geraten und hatte schließlich alle Spitzenämter niedergelegt. Derzeit wird die Partei von Interims-Obfrau Malu Dreyer geführt.

Urabstimmung über neue SPD-Spitze

Am heutigen Montag ist außerdem die Urabstimmung der SPD-Mitglieder über ein neues Spitzenduo angelaufen: Nun sind rund 430.000 Mitglieder aufgerufen, ihre Stimme für das neue Duo an der Spitze der deutschen Sozialdemokraten abzugeben. Sie können bis zum 25. Oktober online oder per Briefwahl abstimmen. Sechs Bewerberteams sind noch im Rennen.

Am 26. Oktober will die SPD das Abstimmungsergebnis bekanntgegeben. Hat kein Duo die 50-Prozent-Marke geknackt, folgt vom 19. bis 29. November eine Stichwahl zwischen den Erst- und Zweitplatzierten. Falls sich eins der beiden Teams in der Stichwahl zurückzieht, ist das andere automatisch gewählt.

Kommentare