Ex-Guerilla: Mosambiks Oppositionsführer Dhlakama ist tot

Dhlakama speaks to the media after voting in Maputo
65-Jähriger erlitt Herzinfarkt. Als Renamo-Chef erbittert gegen regierende Frelimo gekämpft. Von EU gewürdigt.

Mosambiks früherer Rebellenführer und langjähriger Oppositionspolitiker Afonso Dhlakama ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Der Vorsitzende der Renamo-Partei starb in den zentralen Gorongosa-Bergen, kurz bevor er mit einem Hubschrauber zu einer ärztlichen Behandlung nach Südafrika geflogen werden sollte, wie Präsident Filipe Nyusi dem staatlichen Fernsehsender TVM erklärte.

Die Europäische Union würdigte Dhlakamas Rolle bei der Überwindung des Bürgerkriegs Anfang der 1990er Jahre und bezeichnete ihn am Freitag als "Schlüsselfigur des demokratischen Wandels seine Landes".

Nach der 1975 von der linken Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront) erkämpften Unabhängigkeit von Portugal wurde mit Hilfe der weißen Minderheitsregierung Rhodesiens die Renamo (Nationaler Widerstand Mosambiks) als antikommunistische Widerstandsbewegung gegründet. Die Frelimo wurde dagegen von der Sowjetunion unterstützt.

Örtlichen Medienberichten zufolge soll Dhlakama am Donnerstag in Folge eines Herzinfarkts gestorben sein. Er hatte im Bürgerkrieg der 1980er Jahre den erbitterten bewaffneten Widerstand gegen die Regierung der Frelimo-Partei angeführt. Nach einem Friedensabkommen von 1992 führte er dann die politische Opposition an. Seither herrscht im Land ein relativ stabiler Frieden. Renamo hat jedoch nie auf einen bewaffneten Flügel verzichtet.

So war es von 2013 bis 2016 im Land zu neuen Spannungen gekommen, Dhlakama hielt sich zumeist in seiner Heimatregion Gorongosa versteckt, verhandelte aber auch direkt mit Nyusi, um einen nachhaltigen Frieden zu schaffen. Im kommenden Jahr wollte Dhlakama bei den Präsidentschaftswahlen gegen Nyusi (Frelimo) antreten. Dhlakamas Nachfolge an der Renamo-Spitze ist zunächst noch ungeklärt.

Kommentare