Europawahl: Millionenfacher Wahlbetrug möglich

Ein Mann in einem dunklen Anzug kaut nachdenklich auf seinen Fingern.
Millionen EU-Bürger hätten bei der Wahl zweimal abstimmen können. Experte: "Das könnte zur Ungültigkeit der Wahl führen."

Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo soll nur der bekannteste Fall sein: Millionen EU-Bürger konnten bei der Europawahl theoretisch zwei Stimmen abgeben. Die Wahl könnte deshalb sogar verfassungswidrig sein.

Sollte eine Prüfung ergeben, dass tatsächlich millionenfach doppelt abgestimmt worden sein könnte, "könnte dies zur Ungültigkeit der Wahl führen", sagte der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Offenbar sollen nicht nur Doppelpassinhaber wie di Lorenzo zweimal wählen können: Auch das Kontrollsystem für jene Europäer, die in einem anderen EU-Staat als in ihrem Herkunftsland leben und sich dort zur Wahl registrieren, funktioniert nicht umfassend, berichtet der Spiegel. Mehr als acht Millionen Europäer im wahlfähigen Alter könnten demnach betroffen sein.

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