"Sozial statt egal": Hoffnung auf ersten Platz

Zwei Männer stehen vor einem Wahlplakat von Eugen Freund (SPÖ) mit dem Slogan „Sozial statt egal“.
Die zweite Plakatwelle der Roten wurde enthüllt. Wahlkampleiter Darabos ist sich recht sicher, dass die SP den ersten Platz holt.

Die SPÖ hat am Freitag jene Kampagne präsentiert, mit der sie bis zum Wahltag um Stimmen für Spitzenkandidat Eugen Freund und sein Team werben wird. Der Slogan lautet "Sozial statt egal" und soll mithelfen, dass jene, die in der europäischen Politik eine Wende wollen, auch tatsächlich zur Urne schreiten, wie Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos bei einer Pressekonferenz erläuterte.

Die Chancen, am 25. Mai zur stärksten Partei aufzusteigen, sieht der Wahlkampfleiter intakt. Gehe es nach Umfragen, wäre die SPÖ als Nummer eins sogar "relativ gut abgesichert", meint Darabos. Dass es die Sozialdemokraten an der Spitze des Europäischen Parlaments braucht, steht für den Bundesgeschäftsführer ohnehin außer Frage. Immerhin habe sogar der Spitzenmann der Europäischen Volkspartei Jean-Claude Juncker gemeint, dass Zeit für einen Wechsel sei.

Zwei Männer posieren unglücklich vor einem Wahlplakat von Eugen Freund (SPÖ).
Auch in der zweiten Plakatwelle setzt man auf den Spitzenkandidaten, mit leicht variierter Botschaft in simpler Reimform.
Das könne nur bedeuten, dass die Sozialdemokratie zur stärksten Fraktion aufsteige. Denn Juncker und mit ihm auch ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas hätten als stärkste Fraktion jetzt 15 Jahre Zeit gehabt "und sie haben versagt", verwies Darabos auf 26 Millionen Arbeitslose in der Union.

Distanzierung von Fidesz und Forza Italia

Kritik an der Europäischen Volkspartei gab es auch von Spitzenkandidat Freund zu hören. Diesem missfällt gründlich, dass die EVP die ungarische Fidesz und Silvio Berlusconis Forza Italia in ihren Reihen habe. Von Karas erwartet Freund eine Distanzierung von diesen Parteien, ohne die die EVP schon jetzt über keine Mehrheit mehr verfügte.

Wolle man in Europa einen Richtungswechsel hin zu mehr Beschäftigung und einer Energiewende, führe in Österreich kein Weg an der SPÖ vorbei, meint Darabos, sei doch die FPÖ auf europäischer Ebene "bedeutungslos". Der Wahlkampf laufe auch gut. Freund werde nicht nur Sympathie, sondern auch Respekt vor seiner Sachkompetenz entgegengebracht. Der Spitzenkandidat selbst berichtete von großem Interesse bei seinen 1. Mai-Auftritten zwischen Völkermarkt und Mistelbach.

ÖVP ätzt zurück

Die Wahlkampfangriffe wurden von der ÖVP am Freitag prompt retourniert: "Klassenkampf im Kopf, Kommunismus im Herzen – das ist das Retro-Wahlprogramm der Sozialisten", meinte ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel in einer Aussendung am Freitag. Bei der SPÖ gebe es nur Neid, Missgunst und Klassenkampf, aber keine einzige Idee, wie neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Der Wettbewerb der besseren Ideen und die Idee eines besseren Europas sollten im Mittelpunkt stehen - nicht klassenkämpferische Parolen.

So präsentieren sich die Parteien

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