Haiders Tochter geht in die Politik

Eine Frau mit braunen Haaren und einem Ohrring mit einer Perle.
Ulrike Haider-Quercia tritt in die Fußstapfen ihres Vaters: Sie kandidiert für das BZÖ bei der EU-Wahl.

Sechs Jahre nach Jörg Haiders Tod hat seine Tochter Ulrike Haider-Quercia entschieden, sein politisches Erbe weiterzutragen: Wie die Krone berichtet, will die 37-Jährige für das BZÖ in den EU-Wahlkampf ziehen.

Die Juristin mit zwei Doktortiteln unterrichtet in Rom Verfassungsrecht; sie ist mit dem italienischen Polit-Berater Paolo Quercia verheiratet. Begründet hat sie ihren Gang in die Politik mit ihrem Interesse an Europa: „Ich gehöre der Erasmus-Generation an, habe in Paris studiert, von der EU profitiert“, so Haider-Quercia. „Es ist wirklich mein ganz persönliches Engagement“, sagt sie.

Ein bisschen Politik im Blut

Mit ihrem Vater habe dies wenig zu tun – und wenn, nur indirekt: „Vielleicht habe ich diese Lebensentscheidung deshalb getroffen, weil mir die Politik möglicherweise doch auch ein bisschen im Blut liegt." Jörg Haider war von 1986 bis 2000 Parteichef der FPÖ, 2005 spaltete er sich mit dem BZÖ von den Freiheitlichen ab.

2008 fuhren die Orangen mit Haider als Spitzenkandidat noch einen fulminanten Wahlsieg ein. Kurz danach, am 11. Oktober 2008, raste Haider mit 1,8 Promille Alkohol im Blut und mehr als 140 km/h in den Tod. Seine Tochter glaubt allerdings nicht an diese Unfallversion: "Da ist vieles nicht stimmig", sagte sie zur Krone.

Zweites Angebot

Das Angebot zum Einstieg in die Politik hatte sie bereits 2009, ein Jahr nach Haiders Tod; damals lehnte die Juristin aber ab. Die Ausgangslage damals war allerdings eine bessere – bei der letzten Nationalratswahl ist die Haider-Partei aus dem Parlament geflogen, bei den letzten EU-Wahlen hat das BZÖ gerade einmal 4,6 Prozent geschafft. Zudem muss die Partei für ihr Antreten Unterstützungsunterschriften sammeln - weil sie weder auf die Unterschrift eines EU-Abgeordneten noch auf jene von drei Nationalratsabgeordneten zurückgreifen kann.

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