Thorning-Schmidt verlangt Konzentration auf Inhalt

Angesichts der Debatte um die Besetzung von Spitzenposten in der Europäischen Union haben Deutschland und Dänemark die EU-Partner zur Konzentration auf inhaltliche Fragen ermahnt. Es gehe nun darum, "dass die EU nicht auseinanderdriftet", sagte die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Donnerstag nach einem Gespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin.
Thorning-Schmidt: Inhaltliche "Prioritäten"
Wichtig sei es daher zunächst, sich auf inhaltliche "Prioritäten" zu einigen. So zeige etwa die Krise in Ukraine, "dass wir unsere Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen reduzieren müssen".
Merkel bekräftigte noch einmal, dass Luxemburgs früherer Regierungschef Jean-Claude Juncker im Rennen um das Amt des EU-Kommissionspräsidenten ihre Unterstützung habe.
Schäuble will Christdemokraten als Kommissar
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hält es für ausgeschlossen, dass sein sozialdemokratischer Landsmann Martin Schulz als Vizepräsident in die EU-Kommission einzieht. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk wies Schäuble am Donnerstag darauf hin, dass der deutsche Kommissar von der Union aus Christdemokraten und Christsozialen gestellt werde.
Schäuble sagte, jeder EU-Mitgliedstaat entsende einen Vertreter in die Kommission. "Und es geht in allen Mitgliedsstaaten danach, wer in dem Staat die politisch stärkste Kraft ist - in Deutschland ist das die CDU/CSU."
Schulz: "Ich habe diese Ambition"
Schulz hatte tags zuvor seine Ambitionen unterstrichen, Vizepräsident in der Europäischen Kommission werden. Bisher wird Deutschland von Energiekommissar Günther Oettinger in der EU-Kommission vertreten. Schäuble sagte, sein christdemokratischer Parteifreund Oettinger habe dort in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet.
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